Eine Gruppe von Senioren und Betreuern in einem Pflegeheim spielen Ball

Vaskuläre Demenz: Vorbeugung und Risikovermeidung der stillen Bedrohung

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Im Alter wird die Demenz-Erkrankung zunehmend zum Schreckgespenst vieler Menschen. Nicht selten wird sie dabei auch mit der Alzheimer-Erkrankung gleichgesetzt. Grund hierfür sind oftmals die teils ähnlichen Symptome. Doch nicht jede Art der Demenz nimmt die Form von Alzheimer an. Die zweithäufigste, aber selten aktiv wahrgenommene Form der Demenz ist die sogenannte vaskuläre Demenz.

In unserem Artikel klären wir über die Unterschiede, Symptome und Risikofaktoren sowie entsprechende Behandlungsmöglichkeiten auf.

Inhalt

Vaskuläre Demenz: Definition und Symptome

Grundsätzlich ist die vaskuläre Demenz keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom, das aus Durchblutungsstörungen des Gehirns hervorgeht. Meistens ist sie auch die Folge mehrerer, kleiner Schlaganfälle. Diese können oftmals fast unbemerkt bleiben und stellen daher eine große Gefahr dar. Häufig beginnt die vaskuläre Demenz im höheren Alter – sie kann auch gleichzeitig mit der Alzheimer-Demenz auftreten.

Ähnlich wie bei der Alzheimer-Demenz sinkt auch bei einer vaskulären Demenz die geistige Leistungsfähigkeit mitunter stark. Es kann jedoch vorkommen, dass sich die Symptome mit der Zeit bessern.

Die Symptome umfassen unter anderem:

  • Verändertes Verhalten, wie beispielsweise Antriebs- oder Teilnahmslosigkeit und starke Stimmungsschwankungen.
  • Verringerte Denkleistung, besonders im Hinblick auf das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsstörungen.
  • Sprachprobleme, wie ein verkleinerter Wortschatz oder Schwierigkeiten bei der Wortfindung.
  • Störungen im Zeitgefühl, Urteilsvermögen und der geistigen Beweglichkeit. Betroffene wirken oft starr und unbeweglich.
  • Körperliche Beschwerden wie Gangstörungen, Probleme beim Wasserlassen oder eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur.

Auch wenn die Symptome durchaus denen einer Alzheimer-Demenz ähneln, können gewisse Unterschiede auftreten. Bestimmte Symptome kommen bei einer vaskulären Demenz häufiger vor, als bei einer Alzheimer-Demenz – dazu zählen besonders Aufmerksamkeitsstörungen und körperliche Beschwerden. Vergesslichkeit ist hingegen bei einer vaskulären Demenz seltener oder weniger stark ausgeprägt.

Ursachen und Möglichkeiten zur Risikominderung 

In den meisten Fällen liegen der vaskulären Demenz mehrere kleine Schlaganfälle zugrunde. Auch eine Hirnblutung kann die vaskuläre Demenz verursachen. In beiden Fällen werden Teile des Gehirns nicht mit einer ausreichenden Menge an Sauerstoff versorgt, was in Folge das Hirngewebe schädigt und Demenz-Symptome auslöst.

Neben diesen beiden Hauptursachen gibt es einige zusätzliche Faktoren, die eine vaskuläre Demenz begünstigen können:

Die Diagnostik einer vaskulären Demenz ist nicht immer einfach, da Untersuchungen wie eine Computer- oder Magnetresonanztomografie nicht abschließend klären können, ob tatsächlich eine vaskuläre Demenz vorliegt. Daher wird die endgültige Diagnose erst gestellt, sobald die Symptomatik auffallend typisch ist und gleichzeitig eine Erkrankung der Hirngefäße ärztlich nachgewiesen werden kann.

Zur Bestimmung und Einschätzung der Symptomatik dienen dabei – neben den medizinischen Untersuchungen – sowohl Gespräche mit den Betroffenen, als auch psychometrische Tests.

Diese testen in Form von Kurztests beispielsweise das Erinnerungsvermögen, die Sprachfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit. Erst, wenn sämtliche Tests ein eindeutiges Bild abgeben, wird die Diagnose gestellt.

Bei Risikopatienten können zudem – je nach Vorerkrankung – einige Medikamente eingesetzt werden, um weiteren Schlaganfällen und erneuten Schäden im Gehirn vorzubeugen. Hierzu gehören:

  • Blutdrucksenker
  • Cholesterinsenker
  • Gerinnungshemmer
  • Antidiabetika und Insulin

Verlauf und verschiedene Stadien vaskulärer Demenz

Wie stark und schwerwiegend eine vaskuläre Demenz verläuft, hängt zumeist von der Stärke und der Gesamtanzahl der erlittenen Gehirnschläge ab. Es gibt keine allgemeingültige Definition der verschiedenen Stadien einer vaskulären Demenz. Entscheidend für den Verlauf sind auch Art und Ort der Schädigung im Gehirn – auch die Vorbeugung weiterer Schäden am Hirngewebe ist in diesem Zusammenhang äußerst wichtig.

Grundsätzlich ist die vaskuläre Demenz, wie auch die Alzheimer-Demenz, in den meisten Fällen eine fortschreitende Erkrankung. Im Laufe der Zeit sterben nach und nach immer mehr Hirnzellen und Hirngewebe ab, die Beeinträchtigungen nehmen dabei laufend zu. Der zeitliche Verlauf ist dabei unterschiedlich: Teils entwickeln sich Symptome unabhängig voneinander stufenweise, teils verschlechtern sie sich auch gleichzeitig. In seltenen Fällen kann es teilweise sogar – wenn auch meistens vorübergehend – zu einer Besserung der Beschwerden kommen. Eine genaue Einschätzung lässt sich somit nicht immer treffen.


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Therapie und Behandlungsmöglichkeiten bei vaskulärer Demenz

Im Zuge der Behandlung einer vaskulären Demenz zielen die zuständigen Ärzte zumeist auf die Erhaltung der Hirndurchblutung sowie die Linderung der bisherigen Symptome und das Verlangsamen des Symptomfortschritts ab. Je nach bestehender Vorerkrankung und Risikofaktoren beim Patienten kann auch eine medikamentöse Behandlung erfolgen. Dazu gehören auch unterstützende Medikamente für Raucher, um die Gewohnheit abzulegen und den Körper nicht weiter damit zu belasten.

Besonders wichtig bei einer vaskulären Demenz sind allerdings auch die nicht-medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten. Diese dienen dazu, den Alltag für Betroffene so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch können so Hilfen gegeben werden, um mit den Symptomen langfristig umzugehen.

  • Kognitive Stimulation: Besonders bei leicht oder mittelschwer ausgeprägten Verläufen können kognitive Übungen dabei helfen, Symptome zu lindern. Hierzu gehören Rechenaufgaben, Orientierungsübungen oder kreative Aufgaben wie Malen oder Basteln.
  • Erinnerungsarbeit: Bei der sogenannten Reminiszenz-Therapie erzählen Betroffene in Einzel- oder Gruppengesprächen aus der persönlichen Vergangenheit. So werden einerseits geistige Fähigkeiten trainiert, andererseits durch gemeinsame Erlebnisse aber auch die Stimmung gehoben.
  • Ergotherapie kann bei alltäglichen Aufgaben wie dem Anziehen oder Haushaltsarbeiten helfen und die Eigenständigkeit in den eigenen vier Wänden unterstützen.

Generell gilt auch bei der vaskulären Demenz: Regelmäßige körperliche Betätigung kann gesundheitliche Vorteile haben. Bewegungsprogramme können Bettlägerigkeit vorbeugen und mit einem möglichst aktiven Lebensstil dafür sorgen, dass Betroffene über längere Zeit mobil bleiben – selbst bei fortschreitenden Symptomen. Auch Reha-Programme, Wassergymnastik oder Konditionstraining können hier eine Hilfe sein. Wichtig ist hierbei jedoch, dass der Umfang der Übungen immer an die körperliche Fitness des Betroffenen angepasst ist. Andernfalls kann es zu Verletzungen kommen.

Auswirkungen auf den Alltag und Pflegeanspruch

Der Umgang mit einer Demenz-Diagnose ist von Person zu Person unterschiedlich. Dem ersten Schockmoment kann eine Phase der Akzeptanz und Motivation folgen, teilweise ziehen sich betroffene Menschen aber auch stark zurück und werden depressiv. Ein Umstand, der durch symptomatische Wesensveränderungen teilweise begünstigt werden kann.

Mit einer effektiven Therapie, dem regelmäßigen Austausch mit anderen Betroffenen und deren Angehörigen, sowie laufender körperlicher Betätigung kann dafür gesorgt werden, dass Patienten lernen, mit der Krankheit umzugehen. Hier spielt die Unterstützung von Familie, Freunden und engen Verwandten eine entscheidende Rolle.

Besonders im fortschreitenden Stadium einer vaskulären Demenz geht die Belastung für die Liebsten aber oft über die Belastungsgrenze hinaus.

Wenn eine umfassende professionelle Betreuung notwendig wird, sollte über den Umzug in eine Pflegeeinrichtung mit entsprechender medizinischer Versorgung nachgedacht werden. Diese Entscheidung fällt selten leicht, ist aber oftmals die richtige Wahl. Besonders für Menschen mit Demenz-Erkrankungen gibt es inzwischen viele Einrichtungen, die spezialisierte Therapieangebote bieten und eine bedürfnisgerechte Pflege ermöglichen.

Finanzielle Vorsorge für den Pflegefall durch vaskuläre Demenz

Das Auftreten einer vaskulären Demenz kann – wie auch bei anderen Formen der Demenz – nicht zeitlich vorhergesagt werden. Umso wichtiger ist es, bereits frühzeitig die entsprechende finanzielle Absicherung einzuleiten. So können Angehörige vermeiden, dass neben dem Schock der Diagnose zusätzlich finanzielle Sorgen die Familie belasten.

Zur Vorbeugung finanzieller Engpässe bieten sich verschiedene Optionen an – beispielsweise die IDEAL PflegeRente und das IDEAL PflegeTagegeld.

Tritt der Pflegefall ein, wird dank der laufenden Beitragszahlungen in die IDEAL PflegeRente eine lebenslange Rente gewährleistet. So sind Betroffene und Angehörige gleichermaßen finanziell geschützt und für den Ernstfall vorbereitet. Wer sich gezielt für den reinen Pflegefall in der Familie absichern möchte, kann dies auch mit dem IDEAL PflegeTagegeld tun. Mit einem geringen monatlichen Betrag deckt das IDEAL PflegeTagegeld sämtliche Pflegeleistungen, egal oder stationär oder ambulant, ab.

Titelbild: ©  kzenon/ iStock.com