Junge Frau bekommt eine HPV-Impfung

HPV-Impfung – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

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Letzte Aktualisierung 2022

Die HPV-Impfung gilt als wichtiger Schutz gegen den Gebärmutterhalskrebs. Seit 2014 wird die erste Impfung vor allem für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Sie soll vor einer Infektion mit den weit verbreiteten HPV-Viren schützen. Einige dieser Viren sind in der Lage, Zellen im Gebärmutterhals so zu verändern, dass daraus Krebs entstehen kann. Der Rat zur sehr frühen Impfung hat seinen Grund darin, dass der Schutz besonders wirkungsvoll ist, wenn die Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft werden. Jugendliche und Frauen können aber auch später ihre erste HPV-Impfung erhalten.

Seit Sommer 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auf die HPV-Impfung von Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Eine Nachholimpfung wird bis zum Alter von 17 Jahren empfohlen

Ablauf einer HPV-Impfung

In einem Beratungsgespräch erfolgt die Aufklärung über den Ablauf der Impfung und die Notwendigkeit der Auffrischung. Damit die Impfung richtig wirkt, müssen die zeitlichen Abstände eingehalten werden.

Mädchen und Jungen bis zum Alter von 14 Jahren werden zweimal geimpft. Die Auffrischung folgt 5 bis 13 Monate auf die erste Spritze. Im höheren Alter wird die Dosis auf drei Gaben aufgeteilt. Die zweite Impfung bzw. erste Auffrischung wird nach 1 bis 2 Monaten verabreicht. Die Gabe der dritten Impfung erfolgt nach 6 bis 12 Monaten. (Krebsinformationsdienst.de)

Für die Impfung gegen HPV stehen gleich mehrere Impfstoffe zur Verfügung. Der behandelnde Arzt berät über die Auswahl. Der Impfschutz hält bis zu 12 Jahre an, möglicherweise auch länger, dazu stehen die Nachweise noch aus. Er ersetzt aber nicht die Untersuchungen zur Früherkennung. Der Grund ist auch, dass die Impfung nicht gegen alle Viren wirken kann. Ein Restrisiko bleibt demnach weiterhin. 

Schutz der HPV-Impfung Quelle: RKI

HPV-Impfung – Vorteile und Nachteile

Es ist grundsätzlich sinnvoll, pro und kontra von Impfungen abzuwägen. Das gilt auch für die HPV-Impfung. Pro-Argumente sind, die deutliche Reduzierung des Risikos, sich mit einem der gefährlichen Viren anzustecken, die zu Gebärmutterhalskrebs führen können. Gegner der Impfung erklären, dass die Wirkstoffe erst kurze Zeit im Einsatz sind, sodass nicht klar ist, ob dadurch auf lange Sicht Probleme entstehen können. In diesem Zusammenhang wird auch kritisiert, dass noch gar nicht absehbar ist, ob der Impfstoff bei der Mehrzahl der Patienten wirklich mehr als 10 Jahre Schutz garantiert. Auch über die Kosten wird debattiert. Für Jugendliche unter 18 übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Einige Krankenkassen übernehmen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt die fällige Rechnung oder zumindest einen Teil davon. Die Kosten für Selbstzahler liegen bei etwa 160 Euro pro Impfung. Da die Summe pro Spritze gilt, liegt der Endbetrag bei etwa 470 Euro. Die tatsächliche Summe sollte aber vorab unbedingt noch einmal erfragt werden.

Risiken und Nebenwirkungen der HPV-Impfung

Die HPV-Impfung kann mit Nebenwirkungen einhergehen und ist auch nicht ohne Risiken. Dennoch gilt der Impfstoff gemeinhin als gut verträglich. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Dabei handelt es sich um typische Reaktionen, die auch bei anderen Impfungen auftreten. Etwas seltener kommt es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Atembeschwerden, Schwindel und Nesselsucht. Je nach Impfstoff können auch Muskel- und Gelenkbeschwerden auftreten. Ärzte raten außerdem, dass die Patienten nach der Impfung noch wenigstens 15 Minuten in der Praxis zur Beobachtung bleiben, um auf mögliche Nebenwirkungen reagieren zu können. Dazu gehören vor allem mögliche Ohnmachtsanfälle. Nebenwirkungen können geschwollene Lymphknoten sein, allergische Reaktionen, Kribbeln in Armen und Beinen, Müdigkeit und Unwohlsein. Diese Reaktionen können, müssen aber nicht auftreten. Sämtliche mögliche Nebenwirkungen ergeben sich aus der Packungsbeilage.


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Kann die Impfung auch bei bestehender Infektion helfen?

Die Impfung nimmt keinen Einfluss auf eine möglicherweise schon bestehende Veränderung der Zellen. Eine Impfung kann aber trotzdem von Nutzen sein, da es verschiedene Typen von HPV gibt. Ist der Patient mit einem HPV-Virustyp infiziert, dann die Impfung vor anderen Typen von HPV schützen. Es gibt zudem Studien, die sich mit der sogenannten therapeutischen Impfung befassen, mit deren Hilfe das Tumorwachstum gebremst werden soll. Das soll realisiert werden, indem das Immunsystem in die Lage versetzt wird, die auslösenden Viren zu bekämpfen. Derartige therapeutische Impfstoffe sind aber noch nicht vollständig erforscht und daher auch noch nicht erhältlich.

HPV-Impfung nach Konisation?

Eine Konisation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Gewebe vom Muttermund entnommen wird. Das Verfahren dient der Klärung, ob es sich bei einer Zellveränderung um Gebärmutterhalskrebs handelt. Es wird durchgeführt, wenn der PAP-Test mehrfach auffällig war. Auch im Anschluss an eine Konisation ist eine HPV-Impfung sinnvoll.

Klärung der Kostenübernahme

Ob die Krankenkassen die Kosten übernehmen, liegt in ihrem eigenen Ermessen. Auch wenn folgende Liste einen Überblick ermöglicht, sollte die Klärung vorab mit der Krankenkasse erfolgen. HPV-Impfung – Wer zahlt?

Fazit:

Die HPV-Impfung sollte möglichst früh erfolgen, ist aber auch bei Erwachsenen sinnvoll. Bei Jugendlichen übernimmt die Krankenkasse in jedem Fall die Kosten.

Titelbild: © Wavebreakmedia / istock.com, Beitragsbild: © Jeanette Dietl/ stock.adobe.com

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