Eine junge Frau erleidet am Strand einen Sonnenstich

Sonnenstich, Hitzschlag, Hitzeerschöpfung – Symptome und Behandlung

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Auch diesen Sommer steigen die Temperaturen in Deutschland wieder weit über 30 Grad an. 39,6 Grad Celsius maß das Thermometer am letzten Junitag 2019 in Sachsen-Anhalt. Während sich die meisten über solch sonnige Tage und einen Ausflug an den nahegelegenen Badesee freuen, droht jedoch auch Gefahr. Denn wer im Sommer nicht aufpasst, erleidet schnell eine Hitzeerschöpfung oder einen Sonnenstich. Oder schlimmer: einen Hitzschlag. Dabei kann insbesondere der Hitzschlag lebensbedrohlich sein. Doch worin unterscheiden sich die „Sonnen-Krankheiten“ eigentlich? Auf welche Symptome müssen Sie achten? Und wie leisten Sie bei Betroffenen erste Hilfe?

Sonnenstich, Hitzekollaps oder Hitzschlag – wo liegen die Unterschiede?

Die Sonneneinstrahlung ist grundsätzlich eine hohe Belastung für den Körper. Denn die Hitze und die UV-Strahlung setzen dem Herz-Kreislaufsystem zu. Unter Medizinern werden solche Krankheitsbilder, deren Ursache in der Überhitzung des Körpers liegen, „Hitzeschäden“ genannt. Dabei unterscheiden sie drei verschiedene Formen von Hitzeschäden:

  • Sonnenstich
  • Hitzekollaps / Hitzeerschöpfung
  • Hitzschlag

Alle drei Hitzeschäden zeigen sich durch unterschiedliche Symptome, Behandlungen und Prognosen. Die Ursache für einen Sonnenstich liegt dabei in einer zu intensiven Sonneneinstrahlung (Insolation). Diese Einstrahlung reizt die Gehirnhäute (Meningen) und führt zu Beeinträchtigungen der Konzentrationsleistung. Der Kreislauf ist bei einem Sonnenstich jedoch nicht betroffen.

Anders sieht das bei einem Hitzekollaps aus. Im Volksmund vor allem unter Hitzeerschöpfung bekannt, ist die Sonneneinstrahlung bei einem Hitzekollaps so intensiv, dass der Blutdruck betroffener Personen abfällt. Verantwortlich dafür ist die durch die Hitze entstandene Weitstellung der Blutgefäße. Sie führt dazu, dass Betroffene kollabieren und das Bewusstsein verlieren.

Noch dramatischer als ein solcher Zusammenbruch sind jedoch die Symptome eines Hitzschlages. Erleidet eine Person einen Hitzschlag, bricht das gesamte Temperatur- und Kreislaufsystem des Körpers zusammen. Der Grund hierfür liegt neben der Sonneneinstrahlung vor allem in einer starken Überhitzung des Körpers (Hyperthermie). Kommt dann noch Flüssigkeitsmangel hinzu, können die Organe nicht mehr richtig arbeiten. Ohne sofortige Hilfe ist ein Hitzschlag deshalb lebensbedrohlich.

Übrigens: Ein Sonnenbrand wird nicht als Hitzeschaden geführt. Dieser ist – aufgrund der hohen UV-Strahlung – in der Medizin als Verbrennung einzustufen.

Hitzeschäden: Welche Symptome sind typisch?

Die meisten Menschen wissen nicht, dass sich Hitzeschäden in der Regel sehr unterschiedlich auswirken können. Dabei sind einige Symptome ungefährlicher als andere. Und auch der Zeitpunkt des Auftretens fällt sehr unterschiedlich aus. Bei einem Sonnenstich beispielsweise treten die Anzeichen erst wesentlich später auf. So können hier Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Schwindel erst einige Stunden nach dem intensiven „Sonnenbad“ vorkommen. Auch ein steifer Nacken ist besonders typisch für einen Sonnenstich. Hinzu kommt ein heißer Kopf, während der Rest des Körpers relativ kühl erscheint.

Ähnliche Anzeichen wie bei einem Sonnenstich weisen auch Personen mit einem Hitzekollaps auf. Neben Kopfschmerzen, Erschöpfung, Schwindel und Erbrechen kommen jedoch eine schwere Atmung, Kreislaufprobleme bis hin zum Zusammenbruch hinzu. Unbehandelt kann ein Hitzekollaps dabei in einen Hitzschlag übergehen.

Ein Hitzschlag ist die bedrohlichste Form der Hitzeschäden und äußert sich bei Betroffenen relativ schnell. Diese klagen meistens über ein starkes Schwächegefühl, Orientierungslosigkeit, Verwirrtheit oder Krämpfe. Zudem kann ein Anstieg der Körpertemperatur über 41 Grad Celsius zum Zusammenbruch führen. In diesem Fall ist schnelles Handeln gefordert, denn der Hitzschlag kann lebensbedrohlich sein.

Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sind bei Hitzeschäden zu ergreifen?

Grundsätzlich gilt: Alle Hitzeschäden sind ernstzunehmende Krankheiten und sollten in jedem Fall von einem Arzt behandelt werden. Bemerken Sie eine schwankende oder zusammengebrochene Person in der Sonne, sollten Sie sofort handeln. Dabei sind je nach Hitzeschaden andere Maßnahmen zu ergreifen:

Sonnenstich

Zeigt eine Person Anzeichen eines Sonnenstichs, sollten Sie diese sofort in den Schatten bringen. Legen Sie die Person nicht hin, sondern halten Sie den Kopf in einer aufrechten Position nach oben. Dies verringert den Blutzufluss zum Kopf und entlastet das Gehirn. Holen Sie feuchte Tücher oder kühlen Sie den Kopf des Betroffenen mit einem kühlen Gegenstand. Da der Körper nun sehr stark gegen die Hitze arbeitet, ist auch die Flüssigkeitszufuhr wichtig. Geben Sie der betroffenen Person reichlich Wasser zu trinken. Kann sich die Person nicht mehr aufrichten und selbständig einen Arzt besuchen, sollte der Notruf (Rufnummer 112) gewählt werden.


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Hitzekollaps

Bei einem Hitzekollaps sollten Sie die Person – wie bereits bei einem Sonnenstich – in den Schatten legen und den Körper durch feuchte Tücher kühlen. Geben Sie der Person reichlich zu trinken, um die übermäßige Schweißbildung der Betroffenen regulieren zu können. Dies ist besonders wichtig, da durch das Schwitzen vor allem Salze verloren gehen. Dieser Mangel kann zu Hitzekrämpfen führen. Bestehen bereits Zuckungen an Arm-, Bein- oder Bauchmuskeln, so hilft Wasser, das mit Kochsalz versetzt wurde. Obwohl es sich bei einem Hitzekollaps um eine Überhitzung des Körpers handelt, kann dem Betroffenen kalt sein. Decken Sie ihn deshalb mit einer Rettungsdecke zu. Da bei einem Hitzekollaps der Kreislauf betroffen ist, sollte in jedem Fall der Notruf getätigt werden.

Hitzschlag

Auch hier gilt es, den Betroffenen zunächst in den Schatten zu legen. Da bei einem Hitzekollaps der Kreislauf stark betroffen ist, sollten Sie die Person flach auf den Boden legen und die Beine hochlagern. So können die Organe mit ausreichend Blut versorgt werden. Sprechen Sie die Personen laut an und versuchen Sie diese am Bewusstsein zu halten. Ist die Person bereits zusammengebrochen, legen Sie sie in die stabile Seitenlage. Um die Überhitzung zu regulieren, sollten Sie auch hier feuchte Tücher oder kühlende Gegenstände auf den Körper legen. Rufen Sie bei Kreislaufbeschwerden oder bereits zusammengebrochenen Personen sofort den Notarzt, da es sich um eine lebensbedrohliche Situation handeln kann.

Eine Übersicht über alle Symptome und Anzeichen aller drei Hitzeschäden sowie den zugehörigen Maßnahmen finden Sie in folgender Tabelle:

Hitzschlag, Sonnenstich, Hitzeerschöpfung

Tipps zum Schutz vor Hitzeschäden

Hitzeschäden lassen sich relativ einfach vermeiden, denn allen gemein ist ein zu intensives „Sonnenbad“. Deshalb sollten Sie folgende Tipps zur Vorbeugung beachten:

  • Abendstund’ hat Gold im Mund
    Verlagern Sie alle anstrengenden und sportlichen Aktivitäten auf den frühen Morgen oder späten Abend. Da hier die Temperaturen bereits etwas abgekühlt sind und die Sonneneinstrahlug abnimmt,  beziehungsweise es noch von der Nacht kühl ist, beugen Sie Hitzeschäden vor. Vermeiden Sie grundsätzlich die Mittagshitze.
  • Regelmäßige Abkühlung
    Ein lauwarmes Bad oder eine kühle Dusche sind im Sommer genau die richtige Maßnahme gegen einen überhitzten Körper. Wer im Büro oder in der Schule nicht mal eben duschen kann, sollte regelmäßig Handgelenke und Unterarme mit kaltem Wasser waschen. Das hilft auch dem Kreislauf auf die Sprünge.
  • Ein Schattenplätzchen suchen
    Halten Sie sich draußen auf, sollten Sie direkte Sonnenplätze meiden. Suchen Sie sich stattdessen Orte mit Schatten. Jedoch sollten Sie auch dort ihren Körper mit entsprechender Kleidung schützen. Sonnenhut, Sonnenbrille und leichte Kleidung in hellen Farben sind ein Muss.
  • Auf Risikogruppen achten
    Besonders Kinder, körperlich geschwächte Personen oder Senioren sind dem Risiko eines Hitzschlages besonders ausgesetzt. Achten Sie darauf, dass Kinder nicht zu lange in der Sonne spielen und ältere Personen genügend trinken. Wie genau Sie ihre Kinder vor der Sonneneinstrahlung schützen, erfahren Sie in unserem Beitrag: „Sonnenschutz von Kopf bis Fuß – Babys und Kleinkinder richtig schützen“.
  • Wohnungen kühl halten
    Auch Wohnungen oder Häuser können sich im Sommer sehr stark aufheizen. An Erholung ist zuhause dann nicht mehr zu denken. Halten Sie deshalb ihre Wohnungen durch geeignete Maßnahmen kühl. Schließen Sie die Fenster und ziehen Sie den Vorhang zu. Mehr Tipps, wie Sie sich an warmen Tagen Abkühlung verschaffen und im Sommer ruhig schlafen, finden Sie in unserem Artikel: „Sommerhitze meistern: Tipps & Tricks für heiße Tage“

Titelbild: © Halfpoint / iStock.com

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