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Alzheimer-Demenz:  Symptome, Verlauf und Therapie

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Die Bevölkerung wird weltweit älter, Alzheimer und Demenz nehmen seit Jahren stark zu. Gemäß den Daten des Statistischen Bundesamtes, die anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September 2022 veröffentlicht wurden, ist die Zahl der Alzheimer-Patienten rapide gestiegen. Im Jahr 2020 wurden bundesweit 19.356 Personen mit dieser Diagnose stationär im Krankenhaus behandelt, was eine Verdopplung im Vergleich zu den 8.116 Behandlungen im Jahr 2000 darstellt. Doch was unterscheidet Demenz von Alzheimer? Wie erkenne ich die Erkrankung bei Freunden oder Familie und ist ein unabhängiges Leben mit Alzheimer überhaupt möglich?

Demenz oder Alzheimer?

Demenz und Alzheimer sind zwei Begriffe, die oft miteinander in Verbindung gebracht werden, aber sie beschreiben verschiedene Zustände im Zusammenhang mit kognitiven Beeinträchtigungen und Gedächtnisverlust.
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Symptomen, die das Gedächtnis, die Denkfähigkeit und das Verhalten einer Person beeinträchtigen. Es handelt sich um eine progressive neurologische Störung, die die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität einer Person erheblich beeinträchtigen kann. Demenz kann verschiedene Ursachen haben, Alzheimer ist eine davon.

Alzheimer – Symptome und Ursachen

Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. Sie zeichnet sich durch einen allmählichen Verlust von Nervenzellen und synaptischen Verbindungen aus.

Außerdem bilden sich im Laufe der Erkrankung Plaques und Tangles (Eiweißablagerungen) im Gehirngewebe. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz. Sie betrifft vor allem ältere Menschen, bei jüngeren Erwachsenen tritt sie eher selten auf.

Symptome bei Alzheimer

Die Symptome von Alzheimer können je nach Stadium der Erkrankung variieren. Nicht jeder Betroffene zeigt alle Symptome. Die Krankheit durchläuft jedoch im Allgemeinen progressive Stadien. Die Symptome werden im Laufe der Zeit immer ausgeprägter. Zu den geläufigsten Symptomen gehören:

  1. Gedächtnisverlust
  2. Probleme bei der Problemlösung und beim logischen Denken
  3. Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben
  4. Desorientierung
  5. Probleme mit der Sprache
  6. Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit
  7. Verlust von Gegenständen
  8. Nachlassen der Urteilsfähigkeit

Einige dieser Symptome können auch bei normalen Alterungsprozessen auftreten. Bei Alzheimer nehmen sie jedoch im Laufe der Zeit zu. Dabei beeinträchtigen sie zunehmend die Fähigkeit einer Person, alltägliche Aktivitäten auszuführen und unabhängig zu leben.

Ursachen für Alzheimer

Obwohl die genaue Ursache dieses Hirnabbaus noch unbekannt ist, ist es bestätigt, dass die Alzheimer-Krankheit durch zwei charakteristische Eiweißablagerungen gekennzeichnet ist: Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen.
Alzheimer ist eine komplexe Erkrankung, bei der vermutet wird, dass mehrere Faktoren interagieren und zusammenwirken, um die Krankheit auszulösen und voranzutreiben. Forscher arbeiten weiterhin daran, die genauen Ursachen und Mechanismen hinter Alzheimer besser zu verstehen, um effektivere Präventions- und Behandlungsansätze zu entwickeln.

Risikofaktoren bei Alzheimer

Auch wenn wir die genauen Ursachen für die Erkrankung noch nicht kennen, können Forscher einige Korrelationen zwischen Risikofaktoren und Erkrankungen ausmachen.
Das größte Risiko für Alzheimer besteht mit zunehmendem Alter.

Das Risiko steigt deutlich ab dem 65. Lebensjahr an, ab dem 85. Lebensjahr ist es besonders hoch. Eine Familiengeschichte von Alzheimer und das Vorhandensein bestimmter Genmutationen können zusätzlich das Risiko erhöhen. 

Frauen haben dabei ein etwas höheres Risiko für Alzheimer als Männer, was teilweise auf die längere Lebenserwartung von Frauen zurückzuführen sein könnte.

Das APOE-Gen trägt dazu bei, das Risiko für Alzheimer zu beeinflussen. Bestimmte Varianten dieses Gens, insbesondere das APOE ε4-Allel, sind mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung der Krankheit verbunden. Die bereits genannten Faktoren sind oftmals außerhalb unserer Kontrolle, doch auch Lebensstilfaktoren können das Risiko für Alzheimer beeinflussen. Dazu gehören eine ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum und soziale Isolation. Bedingungen wie Bluthochdruck, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel und Fettleibigkeit, die sich aus einem ungesunden Lebensstil entwickeln können, erhöhen das Risiko ebenfalls.

Sogar ein niedriger Bildungsstand und eine geringe geistige Aktivität im Laufe des Lebens können das Alzheimer-Risiko erhöhen. Auch wer gefährlich lebt scheint möglicherweise eher betroffen, denn schwerwiegende Kopfverletzungen, vom Fahrradfahren, Boxen oder anderen sportlichen Aktivitäten, oder wiederholte leichte Hirnverletzungen wurden in der Vergangenheit bereits mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

Wie wird Alzheimer diagnostiziert

Die Diagnose von Alzheimer kann eine Herausforderung sein, da es keine spezifischen Tests gibt, die die Erkrankung eindeutig bestätigen können. Sie beruht auf einer gründlichen Bewertung der medizinischen Vorgeschichte des Patienten, einer körperlichen Untersuchung, neurologischen Tests und Ausschluss anderer möglicher Ursachen für die Symptome.

Die Diagnose von Alzheimer wird oft als Ausschlussdiagnose gestellt. Das bedeutet, dass andere mögliche Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden, um sicherzustellen, dass die Anzeichen und Befunde mit Alzheimer übereinstimmen. Je früher die Diagnose gestellt ist, umso besser. Eine frühzeitige Diagnose hilft den Patienten und ihren Angehörigen, geeignete Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten, die die Lebensqualität verbessern können. Die Diagnose hilft Familien auch, mehr Verständnis für die Krankheit zu entwickeln und den komplexen Vorgang Schritt für Schritt anderen Angehörigen und Kindern besser vermitteln zu können.

Wie ist der Verlauf von Alzheimer?

Der Verlauf der Alzheimer-Krankheit ist progressiv und verläuft in der Regel über mehrere Jahre hinweg.

Die Symptome nehmen im Laufe der Zeit zu und können sich von Person zu Person unterscheiden. Die allgemeinen Phasen sind das Frühstadium, das Mittelstadium und das Spätstadium.

Frühstadium (leichte Alzheimer-Krankheit)
Im Frühstadium zeigen sich manchmal leichte Gedächtnisstörungen und gelegentliche Herausforderungen bei alltäglichen Aufgaben. Die Betroffenen könnten Schwierigkeiten haben, sich an neue Informationen zu erinnern, vergessen Termine oder haben das Gefühl, dass ihnen die passenden Worte fehlen. Gleichzeitig können diese Symptome in dieser Phase oft gut von außen ausgeglichen werden. Die Unabhängigkeit bleibt dadurch größtenteils erhalten, was jedoch eine Diagnose wiederum erschwert.

Mittelstadium (moderate Alzheimer-Krankheit)
Im Mittelstadium nehmen die kognitiven Beeinträchtigungen deutlich zu. Das Gedächtnis und die Denkfähigkeit verschlechtern sich weiter. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, sich an bekannte Orte zu erinnern, ihre Angehörigen zu erkennen oder sich selbst zu versorgen. Alltägliche Aktivitäten werden immer anspruchsvoller. Die Person kann zunehmend desorientiert und verwirrt wirken. In dieser Phase benötigen die Patienten normalerweise verstärkte Unterstützung und Betreuung.

Spätstadium (schwere Alzheimer-Krankheit)
Im Spätstadium sind die kognitiven Beeinträchtigungen äußerst ausgeprägt. Die Betroffenen verlieren zunehmend die Fähigkeit, mit ihrer Umgebung zu interagieren, die Kommunikation wird zunehmend erschwert. Sie können Schwierigkeiten haben zu sprechen, zu schlucken oder selbst grundlegende körperliche Funktionen zu steuern. Die Pflegebedürftigkeit steigt stark an, sodass die Patienten auf umfassende Betreuung und Unterstützung angewiesen sind. Während dieser Phasen treten häufig Verhaltens- und Persönlichkeitsänderungen auf. Die Betroffenen zeigen möglicherweise Stimmungsschwankungen, Agitation, Reizbarkeit oder soziale Rückzüge. In einigen Fällen entwickeln sie auch herausforderndes Verhalten.

Behandlung und Therapie für Alzheimer

Derzeit gibt es keine Heilung für Alzheimer. Es gibt jedoch Behandlungen und Ansätze, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Behandlung von Alzheimer umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentösen sowie nicht-medikamentösen Therapien. Aktuell werden mehrere neue Medikamente zur Behandlung von Alzheimer getestet. Eines davon ist der Wirkstoff Lecanemab, früher als BAN2401 bekannt. Ende 2022 wurden positive Ergebnisse aus einer Phase-3-Studie für Lecanemab gemeldet, was zur vorläufigen Zulassung durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA im Januar 2023 führte. Im Juli 2023 erhielt das Medikament die vollständige Zulassung unter dem Namen Leqembi.


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Leben mit Alzheimer – Auswirkungen auf den Alltag

Alzheimer kann erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben, sowohl für die Person mit der Erkrankung als auch für ihre Angehörigen und Pflegepersonen. Die Symptome der Krankheit, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium, können die Fähigkeit der Betroffenen beeinträchtigen, alltägliche Aktivitäten zu bewältigen und selbstständig zu leben. Trotz der Herausforderungen, die Alzheimer mit sich bringt, ist es möglich, gut mit der Erkrankung zu leben, insbesondere in den früheren Stadien. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Unterstützung sind daher besonders wichtig für den erfolgreichen Umgang mit der Krankheit. Sie können dazu beitragen, dass Menschen mit Alzheimer länger eine bessere Lebensqualität erlangen.

Eine auf die neuen Bedürfnisse angepasste Umgebung ist dabei ein wichtiger Faktor, die Selbstständigkeit zu erhalten und die Sicherheit zu erhöhen. Klare Beschriftungen an Türen, Schubladen und Geräten, strukturierte Tagesabläufe und sichere Zugänge sind große Hilfen für Betroffene. Eine andere Alternative abseits der eigenen vier Wände sind Einrichtungen, die sich auf Alzheimer spezialisieren, beispielsweise Demenzdörfer.

Als fortschreitende Erkrankung nehmen die Symptome von Alzheimer mit der Zeit zu. So verändern sich auch die Bedürfnisse der Betroffenen stetig. Ein individueller Ansatz zur Betreuung und Unterstützung ist entscheidend, um die bestmögliche Lebensqualität für Menschen mit Alzheimer zu gewährleisten.

Vorsorgen mit Pflegeversicherung

Eine private Absicherung kann helfen, die finanziellen Belastungen und Sorgen zu reduzieren, die mit der Pflegebedürftigkeit bei Alzheimer verbunden sind. Mit der Zeit und dem Durchlaufen der verschiedenen Stadien wird die Pflege von Alzheimer-Patienten zunehmend anspruchsvoll und kann hohe Kosten verursachen. Eine private Pflegeversicherung kann dabei helfen, diese finanzielle Herausforderung zu bewältigen und gleichzeitig die Wünsche der Betroffenen zu berücksichtigen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

So bieten die IDEAL Pflegeprodukte eine finanzielle Sicherheit im Falle der Pflegebedürftigkeit. Das entlastet nicht nur die Angehörigen, sondern schützt auch das Vermögen, das sonst zur Deckung der Pflegekosten mit verwendet werden müsste.

Titelbild: © Gligatron/ iStock.com

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