Ausgelaugte Sportlerin trocknet sich mit Handtuch ab

Sport bei Erkältung – Langsam treten macht gesund

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Die kalte Jahreszeit hat begonnen – und mit ihr die Erkältungssaison. Was bedeutet das für die sportfreudigen Deutschen? Welche Gefahr geht vom Sport für Erkrankte aus? Hier erfahren Sie es.

Sport bei leichten Symptomen

Sollten Sie erkältet sein, bedeutet das nicht, von jetzt auf gleich alle sportlichen Aktivitäten aufzugeben. Einige Erkältungssymptome sind in der Regel ungefährlich. Eine laufende Nase verhindert zum Beispiel noch nicht die abendliche Joggingrunde. Eine Infektion der oberen Atemwege ist ebenfalls noch vergleichsweise harmlos. Es kommt vorrangig darauf an, wie Sie sich fühlen. Sollten Sie Freizeitsportler sein, gilt es trotzdem das Training langsamer angehen zu lassen und wenn möglich, darauf zu verzichten. Achten Sie darauf, sich warm genug anzuziehen und auch in den Pausen nicht auszukühlen. Nach dem Training sollten Sie möglichst schnell in warme und trockene Kleidung steigen.

Sport bei schwereren Symptomen

Sollten Sie schwerere Symptome feststellen, ist vom Sport abzusehen. Zu solchen Symptomen gehören zum Beispiel Abgeschlagenheit, Halskratzen, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Noch deutlicher sagt Ihnen der Körper im Falle einer Fiebererkrankung, dass Sie auf Sport verzichten sollten. Das gilt auch dann, wenn Sie die Symptome durch Medikamenteneinnahme oder Schmerzmittel reduzieren konnten. Denn die Erkrankung ist auch dann noch in Ihrem Körper und keineswegs besiegt. Im Gegenteil: Wenn Sie sich trotz Erkrankung zum Sport antreiben, könnten Sie die Erkrankung verschlimmern.

Welche Gefahren gehen vom Sport bei Erkältung aus?

Die größte Gefahr für Sporttreibende während einer Erkältung ist eine Infizierung des Herzens mit Bakterien einer Sekundärinfektion. Weiterhin wirken bei einer Erkältung gleich zwei große Stressfaktoren auf den Körper. Erstens die Erreger im Körper und zweitens die sportliche Anstrengung. Beides zusammen bedeutet eine große Belastung für das eigene Immunsystem. Das sorgt für ein Ausschütten von Stresshormonen, die wiederum Immunantworten des Körpers unterdrücken. Diese braucht er allerdings, um Viren und Bakterien im Körper zu bekämpfen.

Ein weiteres Problem: Sport regt den Kreislauf an. Normalerweise ein positiver Effekt, doch im Falle einer Krankheit – vorrangig bei bakteriellen Infektionen – können sich die Bakterien so rasend schnell im Körper ausbreiten und Organe befallen. Dadurch kann eine bestehende Erkrankung entweder noch schlimmer werden als sie ohnehin schon war, oder es können noch schwerere Krankheiten hinzukommen.  

Welche Folgen kann Sport bei Erkältungen haben?

Die schlimmste Folge von zu viel Sport während einer Erkältung oder Grippe ist die Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt. Sollten sich im Zuge einer Erkältung oder Grippeerkrankung Erreger ihren Weg bis zum Herzen bahnen, kann eine solche Myokarditis die Folge sein. Diese resultiert bei schlimmen Krankheitsverläufen in dauerhaften Schäden des Herzens und kann darüber hinaus lebensgefährlich sein. Detaillierte Informationen zur Herzmuskelentzündung finden Sie in unserem Artikel „Herzmuskelentzündung – Die unerkannte Gefahr im Herzen“.

Wie lange muss ich bei einer Erkältung oder Grippe auf Sport verzichten?

Sobald Sie die Erkältung auskuriert haben, sollten Sie jedoch noch abwarten, bevor Sie wieder mit dem Sport anfangen. Ein Richtwert: Mindestens zwei Tage lang sollten Sie medikamenten- und symptomfrei sein. Nach einem Fieber gilt hier eine Schonfrist von sieben Tagen. So viel Zeit muss sein, damit der Körper sich wieder erholen kann. Im Zweifel sollten Sie einen Arzt konsultieren. Es ist normal, dass Sie sich nach einer Grippe noch eine Weile lang schlapp fühlen – geben Sie sich Zeit genug, um wieder gesund zu werden, bevor es mit dem Training losgeht.

Wie fange ich den Sport nach einer Erkrankung wieder an?

Nach der Erkrankung ist es wichtig, das Training nur langsam wieder zu beginnen und den Trainingsplan allmählich hochzufahren. Fangen Sie mit niedriger Belastung an. Lange Spaziergänge, leichtes Jogging und Fahrradtouren eignen sich für einen Wiedereinstieg. Auch Nordic Walking und Wandern eignen sich als Ausdauersportarten gut dazu, wieder in Schwung zu kommen, ohne sich gleich an die eigenen Grenzen zu bringen.


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Sport nach einer Corona-Infektion

Vor allem in Zeiten der Covid-19-Pandemie stellt sich für Sportler die Frage, wann sie nach einer Coronavirus-Infektion wieder anfangen können. Besonders problematisch ist, dass das Coronavirus Organe angreift, die im Leistungssport eine wichtige Rolle spielen: Vor allem die Lunge und – in schweren Fällen – das Herz. Noch ist das Virus nicht vollständig erforscht, wissenschaftliche Erkenntnisse sind dünn gesät. Ein Positionspapier des Wissenschaftsrates der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin (DGSP) schlägt vor, bei einem symptomfreien Verlauf der Corona-Erkrankung zwei Wochen Pause vom Sport einzulegen. Je nach Schweregrad der Erkrankung verlängert sich dieser Zeitraum. Bei Husten und Fieber sind es zwei bis vier Wochen, bei einer Lungenentzündung mindestens vier. Und sollte eine Herzmuskelerkrankung auftreten, muss die Pause mindestens drei Monate lang anhalten. Dieses Positionspapier macht keinen Unterschied zwischen Profi- und Breitensportlern. Für beide ist es allerdings nur ein erster Leitfaden im Krankheitsfall. Letztendlich sollten Sie sich die Sporttauglichkeit von einem Arzt attestieren lassen.

So schützt Sport vor Erkältungen

Welche Wirkung Sport auf das eigene Immunsystem hat, erforschten Wissenschaftler der Appalachian State University North Carolina in den USA. Dazu teilten sie eine Probandengruppe von 1.000 Personen zwischen 18 und 85 Jahren in mehrere Gruppen auf. Ein Teil machte an fünf oder mehr Tagen in der Woche ein Sportprogramm durch, der andere tat dasselbe an lediglich einem Tag. Das Resultat: Die „Vielbeweger“ waren halb so oft erkältet wie die Gegengruppe. Laut dieser Studie waren Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren und Schwimmen besonders effektiv. Doch Achtung: Dieser Effekt trete nur ein, wenn sich die Probanden nicht allzu sehr auspowern.

Titelbild: © Photodjo / iStock.com

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