Eine schwangere Frau plant mit einer Checkliste ihre Schwangerschaft

Checkliste zur Schwangerschaft – So wird an alles gedacht

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2022 gab es in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt circa 738.000 Geburten. Und damit gab es auch 1,5 Millionen Menschen, die erstmals, beziehungsweise erneut, Vater oder Mutter wurden. Natürlich wollen Eltern nur das Beste für ihr Kind und sich deshalb selbst auf diese neue Lebenssituation bestmöglich vorbereiten. Mit einer guten Planung vor, in und nach der Schwangerschaft können Sie sich viel Stress ersparen. Wir haben deshalb die wichtigsten Aspekte für Sie in einer Checkliste zusammengefasst.

Gesundheit in der Schwangerschaft

Dass Alkohol und Tabak in einer Schwangerschaft für das Kind schädlich sind, ist bekannt. Doch auch die Ernährung kann die Schwangerschaft positiv oder negativ beeinflussen. Das Wichtigste hierzu im Überblick:

Gewichtszunahme

Während der Schwangerschaft nehmen zukünftige Mütter zwischen 11 und 16 kg bei Normalgewicht zu. Aber auch mehr ist keine Seltenheit. Bei Übergewicht sollte es etwas weniger sein, bei Untergewicht etwas mehr. Auf keinen Fall sollten Frauen während der Schwangerschaft auf radikale Schlankheitsdiäten zurückgreifen. Denn diese können die Nährstoffversorgung des Kindes beeinträchtigen. Auch in der Stillzeit ist von einer solchen Diät abzuraten. Zudem beeinflusst das Gewicht den Schwangerschaftsverlauf. Bei Unter- oder Übergewicht sollten Sie sich deshalb vor der Schwangerschaft informieren. Hilfe bieten Experten wie Ernährungsberater oder Frauenärzte.

Ernährung

Die Ernährung sollte auch in der Schwangerschaft abwechslungs- und nährstoffreich sein. Orientierung hierfür bietet die so genannte Lebensmittelpyramide. Hierfür gilt: Von den unteren Stufen sollten Sie mehr konsumieren, von den oberen Stufen weniger. Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr stellen also Obst und Gemüse die Basis der täglichen Ernährung dar. Erst dann sollten kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Nudeln oder Kartoffeln konsumiert werden.

Ernährungspyramide Schwangerschaft und Stillzeit

Quelle: Empfehlung des BLV für Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit

Copyright: Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Besonders bei Fleisch sollten Schwangere vorsichtig sein und auf einen reduzierten Konsum achten. Zwar liefert Fleisch dem Körper Vitamin B12 und deckt den Eisenbedarf, dennoch kann besonders der Verzehr von rohem Fleisch oder Hackfleisch zu Salmonellenvergiftungen, Listeriose oder Toxoplasmose führen. Ähnliches gilt auch für Fischprodukte. Essen Sie deshalb nur gut durchgekochten Fisch und Fleisch. Dies gilt insbesondere für Grillfleisch im Sommer und Rohwurstsorten, wie Salami, Mettwurst, Cabanossi und ähnlichem. Auch Leber sollte aufgrund des hohen Vitamin A-Gehalts nicht gegessen werden, da es sonst zu Fehlbildungen kommen kann. Meiden Sie diese Fleischsorten, wenn möglich über die gesamte Schwangerschaft hinweg, ganz. Zudem sollten Schwangere Fleisch nur in geringen Mengen konsumieren, da dieses Schwangerschaftsdiabetes fördert.

Mehr zum Thema ausgewogene Ernährung erfahren Sie in unserem Beitrag: „Gesunde Ernährung in jedem Alter“. Auf welche Lebensmittel Sie zudem während oder nach einer Schwangerschaft verzichten sollten und was Sie bedenkenlos essen können, zeigt folgendes Schaubild:

Ernährungstabelle Schwangerschaft und Stillzeit

Quelle: Empfehlung des BLV für Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit

Copyright: Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Noch ein Praxistipp für die Ernährung in der Schwangerschaft:

Gesunde Ernährung ist eine Gewohnheitssache, deshalb lohnt es sich, schon vor der Schwangerschaft auf eine gesunde Ernährung umzustellen. Des Weiteren: was nicht da ist, kann nicht konsumiert werden. Ja, ein fast schon banaler Tipp, aber wer keinen Wein oder Energy-Drink kauft, kann auch nicht in Versuchung geraten, diesen zu trinken. Sollten Sie sich noch ausführlicher informieren wollen, finden Sie weitere Informationen in dieser Broschüre.

Stillen

Es ist wohl die Frage, die sich jede werdende Mutter schon einmal gestellt hat: Stillen oder nicht? Zunächst einmal: Stillen ist etwas Natürliches und tut ihrem Kind gut. Deshalb sollte es im Idealfall in den ersten vier bis sechs Monaten ausschließlich gestillt werden. Sollten Sie, wie viele andere Frauen auch, dabei Komplikationen haben, können Hebammen oder Stillberaterinnen weiterhelfen. Damit Sie sich selbst eine Meinung bilden können, sind hier Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile:

  • Muttermilch ist gesund
    Die natürliche Muttermilch steigert die Abwehrkräfte des Kindes und schützt es so auf eine natürliche Weise vor Allergien und Infektionen. Zudem können die in der Muttermilch enthaltenen Nährstoffe vom Kind besser verdaut werden. Verstopfungen oder Blähungen kommen so nur selten vor. Und auch die Mutter profitiert. Stillen senkt das Risiko für Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und für eine Reihe von Krebsarten.
  • Muttermilch ist immer dabei
    Die Muttermilch bedarf keiner langwierigen Vorbereitung. Sie besitzt immer die ideale Trinktemperatur. Wer zudem häufig mit Kind unterwegs ist, braucht keine Fläschchen mehr vorzubereiten.
  • Stillen unterstützt die Gebärmutter beim Zusammenziehen
    „Wenn eine Mutter stillt, zieht sich ihre Gebärmutter schneller zusammen, als bei einer Mutter, die nicht stillt“, erklärt Professor Peter Hartmann, Fachmann in dem Bereich Stillwissenschaft an der University of Western Australia, auf mendela.de.
  • Abnehmen leichter durch Stillen
    Das Abnehmen nach der Geburt kann durch Stillen erleichtert werden. Denn wer stillt, verbrennt bis zu 500 Kalorien am Tag.
  • Stillen stärkt die emotionale Bindung
    Das wohl wichtigste Argument vieler Pro-Still-Anhänger: Das Stillen sorgt für eine höhere emotionale Bindung durch den intensiven Körperkontakt. Mutter und Kind kommen sich so sowohl körperlich als auch emotional näher.

Nachteile:

  • Zu viel oder zu wenig Milch
    Stillen ist nicht gleich Stillen. Denn manche Frauen leiden unter zu viel oder zu wenig Milchproduktion. Zudem ist beim Stillen die Menge der Milchzufuhr – anders als bei Flaschen – nicht kontrollierbar.
  • Hoher Zeitaufwand
    Eine stillende Mutter muss immer bei ihrem Kind sein. Pumpt sie die Milch nicht ab, sind etwa alle drei Stunden für das Stillen einzuplanen. Zudem ist besonders an öffentlichen Stellen das Stillen schwierig. Viele Frauen wünschen sich hierfür Privatsphäre, die unterwegs nur schwer einzuhalten ist.

Unterstützung im Alltag

Die Verpflichtungen des Alltags müssen erledigt werden und dann kommt noch so viel in der Schwangerschaft dazu, was auf einmal beachtet werden muss. Wie kann das leichter gelingen? Mit Familie und Freunden. Holen Sie sich von Familie und Freunden Unterstützung für den Alltag. Denn gerade in den letzten Schwangerschaftsmonaten sollten Sie sich gänzlich auf sich konzentrieren.

Organisatorisches in der Schwangerschaft

Es ist meistens zeitaufwendig, doch wer gut auf die Geburt und das Leben danach vorbereitet sein möchte, sollte sich die Zeit nehmen. Frühzeitige Organisation und Planung können in Zukunft viel Stress ersparen. Hier ein kleiner Überblick, auf was Sie bereits in der Schwangerschaft achten sollten:

Bei der Schwangerschaftsfeststellung

  • Mutterpass
    Bereits bei der gynäkologischen Erstuntersuchung in der Schwangerschaft wird der so genannte Mutterpass ausgestellt. Wem der Begriff noch nichts sagt: Ein Mutterpass lässt sich wie ein medizinisches Tagebuch vorstellen, in das Hebammen und Ärzte alle Informationen zur Schwangerschaft eintragen. Diesen Mutterpass sollten Sie während der gesamten Schwangerschaft bei sich tragen. So können Ärzte auch in einem medizinischen Notfall unterwegs alle wichtigen Daten aus dem Pass herauslesen.
  • Finanzielle Unterstützung
    Ein Kind zu bekommen ist für viele auch ein finanzielles Thema. Denn das Neugeborene braucht einige Dinge, die oft viel Geld kosten. Eltern mit geringem Einkommen erhalten jedoch bereits in der Schwangerschaft finanzielle Unterstützung von Stiftungen. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite der Bundesstiftung Mutter und Kind.

In der Frühschwangerschaft

  • Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt?
    Falls Sie sich eine Hebamme für die Betreuung während Ihrer Geburt oder eine geburtsbegleitende Hebamme (auch genannt Beleghebamme) wünschen, ist die Frühschwangerschaft der richtige Zeitpunkt, um dies zu organisieren. Falls eine Geburt in einem Geburtshaus erwünscht ist, sollte auch das in der Frühschwangerschaft arrangiert werden, da hierfür eine frühzeitige Anmeldung notwendig ist. Wer sein Kind in einer Klinik zur Welt bringen möchte, kann sich auch hier schon im Voraus anmelden. Insbesondere bei speziellen Geburtsmöglichkeiten, wie beispielsweise einer Wassergeburt, ist dies sinnvoll.
  • Geburtsvorbereitungskurse
    Weil in diesen Kursen die Nachfrage sehr hoch ist, ist es angeraten, sich frühzeitig um einen Platz zu bemühen. Dabei gibt es unterschiedliche Kurse, die junge Mütter belegen können. Neben Kursen für Mütter gibt es auch Kurse für Paare oder für Väter. Der Aufbau der Kurse variiert dabei stark. Neben den herkömmlichen Geburtsvorbereitungskursen gibt es eine ganze Palette an weiteren Angeboten, wie Online-Geburtsvorbereitungskurse oder Schwangerschaftsgymnastik. Mehr Informationen über Geburtsvorbereitungskurs finden Sie hier.

Eine Woche vor dem Mutterschutz (6 Wochen vor Geburtstermin)

  • Mutterschaftsgeld
    Je nachdem, ob Sie gesetzlich oder privat krankenversichert sind, ob festangestellt oder geringfügig beschäftigt, wird das Mutterschaftsgeld aus unterschiedlichen Komponenten berechnet. Wie sich das Mutterschaftsgeld genau zusammensetzt und was beachtet werden sollte, finden Sie hier.
  • Elternzeit
    Sollte der Vater die Elternzeit bereits direkt nach der Geburt antreten wollen, muss dies 7 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beantragt werden. Frauen, die nach dem Mutterschutz ebenfalls in Elternzeit gehen wollen, müssen dies erst nach der Geburt beantragen. Alles rund um die Elternzeit erfahren Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin

  • Kliniktasche
    Vier Wochen vor dem Geburtstermin sollte die Kliniktasche gepackt und letzte Vorbereitungen für die Geburt getroffen werden. Eine Checkliste für die Kliniktasche erhalten sie hier.

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Und nach der Geburt?

Sind das Kind und die Mutter erst einmal zuhause, heißt es die Wohnung sicher zu machen. Kinder sind neugierig und möchten am liebsten alles wissen. Dass die Herdplatte jedoch heiß oder die Steckdose kein Spielzeug ist, ist den Kleinen noch nicht klar. Genau deshalb sollten gewisse Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Hier ein paar Dinge, die Sie beachten sollten:

  • Küche:
    Sichern Sie den Herd und Ofen beispielsweise durch ein Herdschutzgitter ab. Zudem sollten scharfe Messer oder elektronische Küchengeräte außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden. Achten Sie auch darauf, dass keine Kabel vom Wasserkocher und Co. nach unten hängen. Hier empfehlen sich zudem Schubladensicherungen.
  • Putzutensilien
    Putzmittel, Waschmittel und Medikamente sind unbedingt unzugänglich für Kinder aufzubewahren. Prüfen Sie darum alle Schubladen und Schränke, die in der Höhe der Kinder sind.
  • Gefährliche Kanten
    Tische, Möbelkanten und spitze Ecken sollten durch einen Kantenschutz ungefährlich gemacht werden. Prüfen Sie jeden Raum einzeln, ob dort gefährliche Kanten vorhanden sind, an denen sich das Kind verletzen kann.
  • Regale und Schränke fixieren
    Befestigen Sie Regale und Schränke unbedingt an der Wand, damit diese nicht umkippen. Achten Sie hierbei auch auf den Fernseher, der oftmals vergessen wird.
  • Fenster- und Türenschutz
    Sichern Sie Fenster und Türen ab, damit sich Kinder die Finger nicht einklemmen oder diese öffnen können. Auch Treppen sollten mit Hilfe eines Treppenschutzgitters geschützt werden, damit Kinder nicht hinaufkommen und später hinunterfallen.

Mit Kind in ein neues Leben

Die ersten schlaflosen Nächte sind überstanden, die Baby-Erstausstattung ist gekauft, doch was sollten frischgebackene Eltern für das neue Leben noch wissen?

  • Steuervorteile für Eltern
    Eltern können für ihr Kind entweder Kindergeld oder den Kinderfreibetrag in Anspruch nehmen. Während Kindergeld an ein Elternteil monatlich ausgezahlt wird, ist der Kinderfreibetrag eine Verringerung der Einkommenssteuer. Bei der Abgabe einer Steuererklärung berechnet das Finanzamt die steuerlich günstigere Variante automatisch. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier.
    Neben dem Kindergeld können Geringverdiener auch noch auf Antrag Kinderzuschlag erhalten. Detaillierte Informationen zum Thema „Steuervorteile für Eltern“ finden sie in dem Artikel.
  • Elterngeld
    Wenn Eltern ihr Kind nach der Geburt betreuen, können diese Elterngeld beantragen. Dabei stehen diesen 14 Monate Basiselterngeld zu, welches frei untereinander aufgeteilt werden kann. Jedoch kann ein Elternteil mindestens zwei und maximal zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen. Alleinerziehenden stehen die vollen 14 Monate Elterngeld zur Verfügung. Wer in Teilzeit weiterarbeiten möchte, kann ElterngeldPlus in Anspruch nehmen und profitiert von einer längeren Laufzeit. ElterngeldPlus gewährt vier zusätzliche ElterngeldPlus-Monate, wenn Eltern in dieser Zeit gleichzeitig zwischen 25 und 30 Wochenstunden arbeiten. Die Höhe des Elterngelds kann je nach Einkommen zwischen 65 und 100 Prozent des Voreinkommens betragen. Alle Informationen zum Elterngeld lassen sich auf der Seite des BFSFJ finden.
  • Anpassung der Versicherungen
    Die Kranken- und Pflegeversicherung ist Pflicht. Sind die Eltern gesetzlich versichert, ist das Kind bei diesen beitragsfrei mitversichert. Sind die Eltern hingegen privat versichert, muss eine Kranken- und Pflegeversicherung für das Kind über die Eltern abgeschlossen werden.

Zwar nicht gesetzlich verpflichtend, aber trotzdem sinnvoll ist die Anpassung der Haftpflichtversicherung. Im Rahmen der IDEAL PrivatHaftpflicht bietet die IDEAL Versicherung einen eigenen Familientarif an, der sogar Enkelkinder miteinschließt. Ebenso sollten Eltern über eine Invaliditätsversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken.

Titelbild: © comzeal / iStock.com

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