Schmerzendes Handgelenk durch Rheuma

Rheuma frühzeitig erkennen und behandeln

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Ein Drittel der Deutschen nimmt laut Statista mindestens einmal im Monat Schmerzmittel gegen Kopfweh ein. Etwa 15 Prozent nehmen etwas gegen Rückenschmerzen ein, dicht gefolgt von Menschen, die Medikamente gegen Rheuma- und Gelenkschmerzen einsetzen– das sind im Schnitt 12 Prozent. Die Studie wurde zwischen 2015 und 2018 bei Erwachsenen ab 14 Jahren durchgeführt und zeigt nicht unerhebliche Ergebnisse. Doch was genau ist unter Rheuma zu verstehen, wann liegt eine Gefährdung vor und wie lässt es sich am besten behandeln? Wir haben für Sie recherchiert und die wichtigsten Eckdaten in diesem Beitrag für Sie festgehalten.

Rheuma – ein Name, viele Erkrankungen

Der Begriff „Rheuma“ umfasst mehr als hundert verschiedene Erkrankungen, die durch chronische Schmerzen am Bewegungsapparat gekennzeichnet sind. Überwiegend sind davon die Knochen, Gelenke und die Wirbelsäule sowie die damit verbundenen Muskeln, Sehnen und Bänder betroffen. Zu den häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gehören die rheumatoide Arthritis, die Spondyloarthritiden wie etwa der Morbus Bechterew und die Psoriasis-Arthritis. Hierbei handelt es sich im Gegensatz zu den verschleißbedingten Krankheiten (Arthrose) um Erkrankungen, die durch eine Fehlfunktion des Immunsystems entstehen. Dazu zählen auch die kindliche Form der Arthritis (juvenile idiopathische Arthritis) sowie systemische Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen), die der systemische Lupus erythematodes und Sklerodermie bzw. Gefäßentzündungen (Immunvaskulidetiden). Aufgrund der unspezifischen Symptome werden entzündliche-rheumatische Erkrankungen oftmals erst spät diagnostiziert. Eine frühzeitige Behandlung ist jedoch wichtig, da so die Entzündung von Beginn an unterdrückt oder verlangsamt werden kann. Das Ziel: Die Haut bleibt weitgehend und dauerhaft symptomfrei und die körperliche Funktionsfähigkeit und Lebensqualität erhalten.

Welche Ursachen hat Rheuma?

Die genauen Ursachen der rheumatischen Erkrankungen sind noch nicht endgültig geklärt. Weltweit sind 0,5 bis 1 Prozent der Menschen von Rheuma betroffen. Frauen erkranken etwa dreimal so häufig wie Männer. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die als Auslöser wirken können:

  • Genetische Faktoren: Insbesondere entzündliche Rheumaerkrankungen können familiär gehäuft auftreten. Bestimmte Erbmerkmale können das Erkrankungsrisiko erhöhen.
  • Störungen des Immunsystems lösen vor allem entzündliche rheumatische Erkrankungen aus. Wenn zum Beispiel fehlgeleitete Abwehrzellen vermehrt Antikörper gegen körpereigenes Gewebe entwickeln, kann das zu schweren Entzündungen führen. Diese Antikörper können außerdem Knochen und Knorpel zerstören sowie bleibende Gelenk- und Organschäden hervorrufen.
  • Auch Bakterien und Viren können auf zwei verschiedene Arten Gelenkentzündungen hervorrufen: Zum einen, indem Keime beispielsweise direkt übers Blut in die Gelenke gelangen. Zum anderen, wenn der Körper auf Erregerbestandteile so stark reagiert, dass das eigene Abwehrsystem die Gelenkstrukturen angreift.
  • Überlastung von Gelenken: Übergewicht, Fehlstellungen wie X- oder O-Beine oder starke einseitige Belastung in Beruf und Sport, sowie Nährstoffmangel des Gelenks durch zu wenig Bewegung können Arthrosen begünstigen.
  • Stoffwechselstörungen wie Diabetes können dazu führen, dass der Knorpel mit Nährstoffen unterversorgt ist. Bei Gicht löst eine Störung des Harnsäurestoffwechsels Kristallablagerungen aus, die zur Entzündung führen und die Gelenke zerstören können.

Welche Symptome haben Rheumapatienten?

Rheumatische Erkrankungen beschränken sich nicht ausschließlich auf die ziehenden, reißenden Schmerzen oder Störungen im Bewegungsapparat. Oft handelt es sich dabei um Systemerkrankungen, da das Immunsystem für die Entstehung vieler Erkrankungsformen eine zentrale Rolle einnimmt. Besonders häufig beteiligt sind der Darm, die Haut und die Augen. In selteneren Fällen auch Herz, Lungen, Nieren, Blutgefäße, Nerven und Gehirn.

Grundlegende Symptome, die häufig auftreten sind:

  • Gelenkschmerz
  • Morgensteife der Gelenke
  • allgemeines Schwächegefühl, Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Nachtschweiß
  • Gewichtsabnahme
  • Fieber
  • Warme, geschwollene, gerötete Gelenke – meist symmetrisch betroffen

Besonders häufig nimmt die Krankheit in den Grundgelenken der Finger und Zehen ihren Anfang. Meist schmerzen sie nachts und fühlen sich morgens mehr als eine Stunde lang steif an. Rheuma kann aber auch langsam und milde verlaufen. Bei manchen – häufig älteren – Patienten verformen sich die Gelenke rasch, versteifen und verursachen starke Schmerzen. Ohne Unterstützung können diese Patienten den Alltag nicht mehr bewältigen.

Im Rahmen der Rheumatologie wird auch von Lipödemen und Lymphödemen gesprochen. Die Lymphdrainage kommt dabei als Therapie zum Einsatz.


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Wie lässt sich Rheuma behandeln?

Wie die meisten rheumatischen Krankheiten zählt die rheumatoide Arthritis zu den chronischen Erkrankungen. Betroffene können den Krankheitsverlauf aber abmildern oder sogar ganz zum Stillstand bringen. Besonders günstig ist die Prognose, wenn Erkrankte innerhalb der ersten drei Monate einen Rheumatologen aufsuchen und eine Therapie beginnen. Der Facharzt erarbeitet dann gemeinsam mit dem Patienten einen Behandlungsplan, bei dem entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen. Darunter sogenannte Immunsuppressiva, die bestimmte überschießende Funktionen des Immunsystems dämpfen.

Unterstützend wirkt eine entzündungshemmende Ernährung. Fleisch sollte nur noch selten auf den Teller kommen, darin befindet sich entzündungsfördernde Arachidonsäure. Fetter Fisch wie Hering, Lachs, Makrele, Thunfisch oder Leinöl enthalten hingegen gute Fette, insbesondere Omega-3-Fettsäuren. Pflanzliche Mineralstoffe und Antioxidantien helfen ebenfalls gegen die Entzündung. Stängel und Blätter, die beim Kochen übrig bleiben, sind besonders reich an diesen wertvollen Stoffen und lassen sich zu leckeren, grünen Smoothies verarbeiten.

Regelmäßige Bewegung hilft eventuelle Schmerzen einzudämmen und die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Die Mobilität der Gelenke und die umgebende Muskulatur können krankengymnastische Übungen verbessern. Unterstützend können Wärme-, Kälte- oder Elektrotherapie (TENS) zum Einsatz kommen. Bei einem akuten Schub schwören viele Rheumatiker auf Linderung, indem sie ihre Hände zehn Minuten lang in einer Schüssel kühlschrankkalter Rapssamen bewegen.

Im fortgeschrittenen Stadium lässt sich bei manchen Betroffenen eine Operation nicht umgehen. Zerstörte Gelenke werden hier durch eine Prothese ersetzt oder, wenn das nicht möglich ist, zum Beispiel versteift.

Wer kennt sich mit Rheuma aus – wo finde ich Hilfe?

Einen guten Rheumatologen zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Rheuma-online hat eine Liste einer deutschen Auswahl an Rheumatologen zusammengestellt, teilweise sogar mit Bewertungen. Die Versorgungslandkarte umfasst rund 1.500 Rheuma-Spezialisten, die die Qualitätsstandards der Deutschen Rheuma-Liga einhalten. Gleichgesinnte und Experten finden Sie in den Landes- und Mitgliedsverbänden der Deutschen Rheuma-Liga. Nach der Diagnose und Behandlungsbesprechung mit einem fachkundigen Arzt, bieten diese Plattformen einen gewinnbringenden Austausch. Dort finden Sie Ansprechpartner in Ihrer Nähe und mehr als 16 Landesverbände, die in allen Bundesländern vertreten sind. Die Verbände bieten zahlreiche Veranstaltungen wie Schulungen und Seminare – unter anderem zur Schmerzbewältigung und zu Fragen rund um das Sozialrecht.

Titelbild: © Pornpak Khunatorn / iStock.com

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