Der Sommer steht vor der Tür. Das bedeutet für viele auch: Die Urlaubszeit beginnt. Die Deutschen haben trotz Corona-Krise im Jahr 2020 mehr als 50 Millionen Urlaubsreisen unternommen. Doch aufgepasst, auch im Urlaub können kleinere Erkrankungen schnell zum Problem werden. Insbesondere, wenn ein wichtiges Gepäckstück fehlt: Die Reiseapotheke. Wir zeigen Ihnen, was Sie in der mobilen Apotheke auf keinen Fall vergessen sollten.
Sommerzeit ist Reisezeit
Auch 2021 ist die Reiselust bei den Deutschen groß. Mehr als jeder Fünfte entscheidet spontan, welches Ziel die Reise haben soll. Mehr als 40 Prozent der Befragten wollen ihren Urlaub in einem anderen Land verbringen. Beliebte Ziele in diesem Jahr sind wieder Spanien und Österreich. Mehr als 12 Prozent der Urlauber planen auch in diesem Jahr wieder einen Urlaub in der Ferne. Gut jeder Dritte plant in Deutschland zu bleiben. 2020 war das beliebteste Inlandsziel Bayern, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (Quelle: Statista, Login nötig).
Checkliste Reiseapotheke
Die kleinen Wehwehchen des Alltags verschonen auch die Urlauber nicht. Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Allergien, Sonnenbrand oder kleinere Wunden sind zu Hause schnell versorgt, doch in der euphorischen Urlaubsplanung werden sie oftmals zu schnell vergessen. Deshalb sollten Pflaster & Co. in jede Reiseapotheke. Im letzten Jahr waren allein 32 Prozent der 14- bis 29-jährigen Sommerurlauber von einer Erkältung betroffen. Eine gut ausgerüstete Reiseapotheke kann in diesen Fällen schnell Hilfe und Linderung schaffen.
- Kopfschmerztabletten
- Fieberthermometer und Medikamente gegen Fieber
- Medikamente gegen Magen-Darm-Probleme (Durchfall, Verstopfung usw.)
- Sprays oder Salben gegen Insektenstiche
- Schutz vor Sonnenbrand oder allergische Reaktionen
- Für Erkältungen: Lutschpastillen gegen Halsschmerzen, Nasenspray
- Für kleine Wunden: Mullbinden, Pflaster, Verband, Desinfektionsspray, Schere
- Wichtig: Dauermedikation, wie Blutdrucktabletten, Anti-Baby-Pille, Insulin für Diabetes, Astmaspray
- Pinzette zur Entfernung von Zecken
Strandurlaub, Städtereise oder Aktivurlaub – individuelle Reiseapotheke
Auch die Urlaubsart sollte beim Packen der Reiseapotheke mit eingeplant werden. Denn jede Reise birgt unterschiedliche Risiken. Besonders Aktivurlaube oder auch Campingreisen sind für den Körper belastend. Blasen und Gelenkbeschwerden sind keine Seltenheit. Hier ein paar Tipps, was bei unterschiedlichen Reisearten und -typen zu beachten ist:
Strandurlaub:
- Salbe gegen Fußpilz (besonders bei Swimmingpools)
- Cremes gegen Lippenherpes, z. B. UV-bedingt
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
- Pflegecremes (z. B. zur Pflege nach dem Sonnenbaden)
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Schiff- und Städtereisen:
- Präparate gegen Reiseübelkeit, vor allem für Schifffahrten und Busreisen
- Medikamente und Salben gegen Gelenk- und Gliederschmerzen
- Blasenpflaster für Sightseeing-Touren
Aktivurlaub:
- Notfalltasche mit Erste-Hilfe-Set
- Eis-Spray zur Schmerzbehandlung, z. B. für Prellungen, Verstauchungen
- Wundheilcreme für kleinere Verletzungen
- Medikamente und Salben gegen Gelenk- und Gliederschmerzen
- Blasenpflaster
Neben der Reiseart spielen auch die Teilnehmer an der Reise eine große Rolle. Besonders für Krankheiten anfällige Personengruppen brauchen oftmals mehr oder auch andere Medikamente als der durchschnittliche Erwachsene. Eine Reiseapotheke für Kinder und Babys sollte ebenfalls mit zusätzlichen Medikamenten ausgestattet sein. Kinder benötigen einen intensiveren Sonnenschutz der nicht fehlen darf. Ebenfalls sollten Fiebermedikamente, Ohrentropfen oder auch ein Hustensaft für den Notfall im Paket zu finden sein.
Exotisch auch in Sachen Krankheiten – auf das Reiseziel kommt es an
Andere Länder, andere Krankheiten. So lautet die Devise zumindest, wenn man sich auf eine exotische Fernreise begibt. Denn besonders in asiatischen oder afrikanischen Ländern gibt es viele Krankheiten, die schwerwiegende Folgen mit sich bringen können. Malaria, Gelbsucht oder Hepatitis sind nur einige davon. Ist eine Fernreise geplant, sollte man sich bereits vorab beim Hausarzt informieren und gegebenenfalls impfen lassen. Zudem ist es sinnvoll, schon vor der Reise die Begebenheiten vor Ort zu recherchieren. Wo sind Krankenhäuser oder Ärzte am Reiseziel zu finden? Wie steht es um die Versicherung im Ausland?
Länger Urlaub als geplant
Flugausfälle, Pilotenstreiks oder andere Zwischenfälle können den Urlaub durchaus ungewollt verlängern. Ein zwangsweise längerer Aufenthalt im Ausland ist jedoch besonders für Personen mit Dauermedikation oftmals problematisch. Ist das benötigte Medikament nämlich nur für den ursprünglich geplanten Aufenthalt ausreichend eingeplant, kann es in solchen Ausnahmefällen knapp werden. Aus diesem Grund sollte vor Reiseantritt unbedingt ein Drittel der eigentlich benötigten Medikamentenmenge zusätzlich eingepackt werden.
Medikamentenmitnahme: Absprache mit den Behörden erforderlich
Insbesondere bei längeren Aufenthalten kommen allein durch die Dauermedikation viele Medikamente zusammen. Diese müssen in das Urlaubsland eingeführt werden. Im Regelfall sind verschreibungspflichtige Medikamente im Handgepäck erlaubt. Jedoch gibt es keine weltweit gültige Verordnung, die die Mitführung von Medikamenten regelt. Je nach Land – und insbesondere in arabischen Ländern – kann dies schnell zum Problem werden. Deshalb sollte im Voraus eine Absprache mit den Behörden und Flugbehörden getroffen werden. Zu bedenken sind hier von den Urlaubern z.B. der Allergiepass oder auch der Diabetikerausweis. So stehen der Reiseapotheke auch die Landesgrenzen nicht mehr im Weg. Und der Gesundheit im Urlaub hoffentlich auch nichts mehr.
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