Eintrag eines Termins für eine Vorsorgeuntersuchung in einem Kalender

Prostatakrebs – Früherkennung und Vorsorge

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Prostatakrebs ist eine Tumorerkrankung, die vor allem bei Männern ab dem 60. Lebensjahr auftritt. Das bedeutet allerdings nicht, dass nicht schon jüngere Männer erkranken können. Im Jahr 2019 waren ca. 68.500 Männer betroffen. Um die Risiken einer solchen Krebserkrankung zu verhindern, befasst sich die Forschung mit den möglichen Ursachen. Auch die Ernährung und die Lebensgewohnheiten spielen dabei eine Rolle. Da die Häufigkeit von Prostatakrebs steigt, sollten Sie sich mit den Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchung befassen, unabhängig von Ihrem Alter. Inzwischen raten Experten Männern bereits ab dem 18. Lebensjahr zur Vorsorge.

Untersuchungsmethoden zur Früherkennung

Die Krebsvorsorge zur Früherkennung von Prostatakrebs ist einfach durchführbar und schmerzfrei. Ansprechpartner ist der Urologe als Spezialist auf diesem Gebiet. Wenn Sie die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen möchten, melden Sie sich mit diesem Wunsch in der Praxis Ihrer Wahl an. Das Prostatascreening setzt sich zusammen aus:

  • Arztgespräch
  • Begutachtung
  • Tastuntersuchung
  • PSA-Bestimmung
  • Ultraschall

Nur etwa 12 % aller Männer nehmen die Vorsorgeuntersuchung überhaupt in Anspruch (Stand 2021). Die Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Männern ab dem 45. Lebensjahr. Bei Verdacht durch verschiedene Symptome steht es Ihnen aber in jeder Altersklasse frei, sich auf Kosten der Krankenkasse gezielt untersuchen zu lassen.

Arztgespräch zur Prostata Vorsorge

Im Rahmen des Arztgesprächs wird der Arzt Sie nach Auffälligkeiten befragen. Hier sollten Sie mögliche Anzeichen schildern. Dazu gehören vor allem Harnstörungen, aber auch Probleme mit der Potenz. Diese Symptome sind Hinweise darauf, dass es Veränderungen an der Prostata gibt. Schildern Sie diese Symptome auch, wenn Sie sie für eine Alterserscheinung halten oder Sie sich davon nicht eingeschränkt fühlen. Berichten Sie auch, wenn männliche Verwandte an Prostatakrebs erkrankt sind. Das kann auch Ihr Risiko erhöhen und wird deshalb in die Vorsorgeuntersuchung mit einbezogen. Prostatakrebs wächst bei den meisten Betroffenen eher langsam. Es besteht daher in den meisten Fällen nicht die Notwendigkeit, innerhalb kurzer Zeit schwerwiegende Entscheidungen zu fällen.

Arzt klärt über Prostatakrebs an Hand eines Modells auf

© Jan-Otto/ istock.com

Begutachtung und Tastuntersuchung zur Prostata Vorsorge

Zum Untersuchungsumfang der normalen Vorsorgeuntersuchung gehören die Begutachtung, die Tastuntersuchung, die Untersuchung der Genitalien und das Abtasten der Lymphknoten in den Leisten. Prostatakrebs und Hodenkrebs können bei Früherkennung gut behandelt werden. Bei der Begutachtung überprüft der Arzt, ob von außen Veränderungen zu sehen sind. Für die Tastuntersuchung muss der Arzt die Prostata mit einem Finger abtasten. Eine solche Tastuntersuchung bezeichnet der Arzt als DRU (Digitale rektale Untersuchung). Als Patient liegen Sie dazu sehr wahrscheinlich auf der Seite. Die Untersuchung wird so schonend wie möglich durchgeführt und ist schmerzfrei. Sie ist außerdem für gewöhnlich in einer Minute beendet. Für die meisten Männer ist der psychische Effekt belastender als die Untersuchung als solche. Ärzte berichten immer wieder, dass ihre Patienten im Anschluss erklären, dass sie sich die Tastuntersuchung schlimmer vorgestellt haben. Die Prostata hat etwa die Größe einer Kastanie. Sollten bei Ihnen Auffälligkeiten bestehen, ertastet der Arzt eine Vergrößerung. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Oberfläche und/oder die Konsistenz verändert hat. Sollte das der Fall sein, bedeutet das keine Krebsdiagnose. In den allermeisten Fällen liegt die Ursache in einer störenden, aber ungefährlichen Ursache. Aus diesem Grund leitet der Arzt dann weitere Untersuchungen ein. Sollten Sie doch einen positiven Befund von Ihrem Arzt erhalten, können Sie sich in unserem Magazinartikel Prostatakrebs Operation – Kostenübernahme und Tipps weiter informieren.

PSA-Test zur Prostata Vorsorge

Der PSA-Test ist eine der häufigsten Selbstzahlerleistungen in Bezug auf die Vorsorge bei Prostatakrebs. PSA ist die Abkürzung für Prostata-spezifisches Antigen. Wenn sich Prostatakrebs entwickelt, ist das Gewebe in der Lage, PSA zu bilden. Es wird als Eiweiß in den Drüsen der Prostata gebildet und hat die Aufgabe, die Samen nach dem Samenerguss zu verflüssigen.  Das gilt auch für Metastasen, was wiederum bedeutet, dass der natürliche PSA-Spiegel deutlich ansteigen kann. Damit ist der PSA-Test auch als Tumormarker geeignet. Die PSA-Bestimmung genügt dennoch allein nicht. So ist ein niedriger Spiegel von PSA kein sicherer Beweis dafür, dass es sich nicht um Krebs handelt. Ist der PSA-Wert jedoch hoch, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Prostatakrebs handelt. Weitere Untersuchungen können den Verdacht erhärten oder auch den Nachweis bringen, dass es sich nicht um Prostatakrebs handelt. Der PSA-Test ist nicht unumstritten. Wenn Ihr Arzt eine solche Untersuchung ablehnt, wird er andere Methoden zur Vorsorge verwenden.

Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs

Die Ultraschalluntersuchung ist Teil weiterer Untersuchungsverfahren bei der Früherkennung von Prostatakrebs. Der Arzt wird eine Ultraschalluntersuchung aber erst anraten, wenn bereits ein Krebsverdacht besteht. Auch die Ultraschalluntersuchung wird rektal durchgeführt. Sie folgt für gewöhnlich, wenn sich bei der Tastuntersuchung Auffälligkeiten gezeigt haben. Über den Monitor kann der Arzt sich nun einen Eindruck von den Veränderungen verschaffen, die er zuvor ertastet hat.

Ultraschalluntersuchung eines Patienten mit Prostatakrebs

© 7postman/ istock.com

Krebsrisiko senken durch gesunde Ernährung

Nicht alle möglichen Risiken für Prostatakrebs lassen sich verhindern. Dazu gehören das Lebensalter sowie genetische Faktoren. Es ist allerdings davon auszugehen, dass bei Krebs mehrere Faktoren zusammenkommen und das Risiko einer Erkrankung erhöhen. Wenn Sie einige dieser Faktoren nicht ausschalten können, so haben Sie doch die Möglichkeit, die anderen Risiken deutlich zu minimieren.

So wird davon ausgegangen, dass Vitamin D eine schützende Wirkung hat.  Dieses Vitamin bildet der Körper selbst, braucht dazu aber UV-Strahlung. Der Aufenthalt unter freiem Himmel füllt den Vitamin D-Spiegel auf. In unserem Magazin finden Sie alles zur Bedeutung von Vitamin D und wie man einem Mangel entgegenwirken kann. Der Vitamin D-Gehalt lässt sich im Blut feststellen. Besteht ein Mangel, ist es möglich, den Mangel mit Tabletten auszugleichen. Da dieses Vitamin viele wichtige Funktionen im Körper hat, ist die Einnahme dann sinnvoll.


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Zur Vorsorge für Krebs wird auch die allgemeine Ernährung viel diskutiert. In Bezug auf die Ernährung gibt es jedoch keine gesicherten Beweise, dass Prostatakrebs durch eine bestimmte Ernährungsweise verhindert werden kann. Insgesamt gilt aber als gesichert, dass ein erhöhter Fleischkonsum, ganz besonders von rotem Fleisch, aber auch ein hoher Konsum von Milchprodukten in Verdacht steht, das Risiko von Krebs zu erhöhen. Empfehlenswert sind Lebensmittel mit Vitamin E. Sie schützen die Zellen und sind vor allem in Pflanzenölen enthalten. Vitamin C ist ein weiteres Vitamin, das häufig im Rahmen von Krebstherapien erwähnt wird. Die Aufnahme aller Vitamine soll aber nur über die Nahrung erfolgen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln besteht das Risiko einer Überversorgung, die ihrerseits wieder schädlich ist und auf Dauer sogar das Krebsrisiko wieder erhöhen kann. Vitamin C findet sich vor allem in Obst und Gemüse und sollte in jedem Fall einen hohen Anteil der täglichen Ernährung ausmachen. Eine ausgewogene Ernährung in jedem Alter ist für ein gesundes Immunsystem unverzichtbar. 

Nikotin sollten Sie in jedem Fall meiden. Alkohol in geringer Menge gilt als unbedenklich. Ein regelmäßiger Konsum belastet aber gleich mehrere Organsysteme. Experten raten insgesamt zu einer mediterranen oder auch asiatischen Ernährungsweise mit gesunden Ölen, Fisch und Gemüse.

Prostatakrebs Vorbeugung mit Bewegung

Bewegung ist unerlässlich für die Gesunderhaltung. Wenn Sie viel sitzen, sollten Sie sich in der Freizeit regelmäßig sportlich betätigen. Ausgedehnte Spaziergänge, Radtouren oder regelmäßiges Schwimmen können die Gesundheit schon deutlich verbessern. Experten erklären, dass Sport allerdings keinen Einfluss auf die Entstehung von aggressiven Krebsformen haben. Auch kann Sport eine bereits ausgebrochene Krebserkrankung nicht mildern. Als nachgewiesen gilt allerdings, dass wenn das Körpergewicht im Erwachsenenalter zu stark ansteigt, das Risiko für aggressiven Prostatakrebs zunimmt, wie die Deutsche Krebsgesellschaft kürzlich informierte.

Weitere Informationen

Auf der Seite der deutschen Krebsgesellschaft finden Sie Informationen zu klinischen Studien, Expertenmeinungen und Therapiemöglichkeiten.  Das Portal Patienten-Information.de, ein gemeinsames Portal von Bundesärztekammer uns Kassenärztlicher Bundesvereinigung, erläutert medizinische Fachinformationen leicht verständlich. Hier finden Sie Auskünfte über die Art und Dauer der Behandlung sowie über die Risikogruppen für Prostatakrebs.

Fazit: Nutzen Sie die Krebsvorsorgeangebote. Je eher eine Krebserkrankung erkannt wird, umso besser stehen die Behandlungschancen. Ab welchem Alter bestimmte Vorsorgeuntersuchungen für Männer empfohlen werden, finden Sie auch in unserem Artikel Krebsvorsorge für Männer.

Titelbild: © mapoli-photo / stock.adobe.com

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