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Nanotechnologie in der Krebsmedizin

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In der Krebsmedizin geht es voran. Alternative Verfahren aus der Naturheilkunde und neue Technologien sorgen dafür, dass Patienten nach einer Krebsdiagnose bessere Chancen bekommen, die Erkrankung zu überstehen. Die Nanotechnologie gehört dazu. Genau genommen handelt es sich dabei um die nanogestützte Thermotherapie, die Krebszellen absterben lassen soll.

Forschungsergebnisse liefern wichtige Hinweise

Erste Studienergebnisse aus einer Untersuchung mit 60 Glioblastompatienten lieferten bereits 2010 wichtige Hinweise über die Chancen aus der Nanotechnologie bei Krebs. Die Versuchsreihe an austherapierten Patienten, die mit Operation, Chemotherapie und Bestrahlung erfolglos behandelt worden waren, brachte eine Reihe neuer Erkenntnisse.

Für die Tests spritzten Wissenschaftler Flüssigkeit mit Nanopartikeln direkt in den Tumor. Die jeweiligen Teilchen aus der Nanotechnologie sind nicht größer als 15 nm. Das entspricht 0,000015 mm. Jedes dieser Kügelchen besteht aus Zuckermolekülen, die einen Kern aus Eisenoxid beinhalten. Die chemischen Voraussetzungen führen dazu, dass sich Zucker und Eisen verbinden, was wiederum verhindert, dass sie abgebaut oder abtransportiert werden. Gleichzeitig können sie keine Verbindung mit gesunden Zellen eingehen.

Im nächsten Schritt wird der Kopf des jeweiligen Patienten einem magnetischen Wechselfeld ausgesetzt. Das führt dazu, dass die Nanoteilchen in kurzen Abständen ihre Ausrichtung änderten und somit in Schwingung geraten. Diese Schwingung führt zur Entwicklung von Hitze. Allerdings erhöht sich die Temperatur in gesundem Gewebe dabei nur wenig, während sie in der Nähe von Tumorzellen auf etwa 50°C ansteigt. Diese Temperatur ist für Tumorzellen zu hoch und sie sterben ab.

Die Erfolge der Nanotechnologie

Die Nanotechnologie konnte in bisherigen Untersuchungen keine Heilung der Patienten erreichen, aber die Lebenserwartung im Durchschnitt um ein weiteres Jahr verlängern. Im Vergleich zu Krebspatienten ohne Nanotechnologie lag die Lebenserwartung zum Ende der herkömmlichen Therapien bei etwa einem halben Jahr. Allerdings warnen die Forscher vor einer standardisierten Aussage, denn einzelne Patienten lebten im Anschluss an die Behandlung mittels Nanotechnologie noch bis zu sieben Jahre.


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Weitere Chancen der Nanotechnologie

Bislang stand als ähnliches Verfahren nur die Thermotherapie zur Verfügung. Problematisch bei dieser Behandlung ist, dass die Hitze, die auf das kranke Gewebe wirkt, von außen zugeführt werden muss. Damit wird sie auch von der Körperoberfläche aufgenommen. Diese umgeleitete Wärme erreicht die Tumorzellen somit nicht ausreichend. Nanopartikel hingegen wirken deutlich gezielter, und zwar mit nur geringen Nebenwirkungen. Der Patient wird bei der Behandlung auch nicht narkotisiert, denn das Gehirn selbst verfügt über keine Schmerzrezeptoren. Somit fühlt der Behandelte zwar Wärme und möglicherweise beginnt er auch leicht zu schwitzen, Schmerzen treten aber nicht auf. Sticht der Arzt die Nadel ins Gehirn, besteht allerdings das Risiko einer Blutung. Außerdem kann es passieren, dass sich bereits vorhandene Ödeme ausbreiten und so der Druck auf das Gehirn ansteigt.

Die Wissenschaft konzentriert sich aber auch darauf, die Verfahren zu verbessern. Dazu gehört eine Erweiterung des Behandlungsspektrums, um die Nanotechnologie auch bei weiteren Krebserkrankungen anwenden zu können. Weit vorn auf der Liste steht dabei der Prostatakrebs. Die Nanotransportsysteme sind aber auch geeignet, Medikamente in den Körper zu schleusen, damit sie ihre Wirkung exakt dort entfalten, wo sie gebraucht werden. Auch das kann in der Krebstherapie in Zukunft eine Rolle spielen, z. B. um Chemotherapeutika direkt an den Ort der Erkrankung zu transportieren.

Titelbild: © BrunoWeltmann / stock.adobe.com

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