Nahaufnahme einer Muecke auf menschlicher Haut

Mückenstiche – Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

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Mücken mögen es warm und feucht – deshalb ist  gewittriges Sommerwetter ein Genuss für die kleinen Plagegeister. Sehr zum Leidwesen aller, die mit den Folgen der Mückenplage zurechtkommen müssen. Denn die Mückenstiche jucken nicht nur furchtbar, sondern können sich bei falscher Behandlung sogar entzünden und zu Infektionen führen. Doch wie schützen Sie sich eigentlich vor Mücken? Was können Sie tun, um nicht gestochen zu werden? Und falls doch, wie behandeln Sie einen Mückenstich am besten?

Allgemeines zu Mücken

Über 3.500 Stechmückenarten gibt es weltweit. Nur etwa 50 davon sind in Deutschland beheimatet. Die Stechmücke (Culicidae) ist in Deutschland meistens in Form einer gewöhnlichen Hausmücke vertreten. Sie kommt vor allem in Überschwemmungsgebieten, an Flüssen, Seen oder Sümpfen häufig vor. Ein feuchtwarmes Klima, wie es stehende Gewässer bieten, ist im Sommer ein idealer Platz zur Eiablage. Deshalb sammeln sich gerade in diesen Monaten sehr viele Mücken dort und können für den Menschen durchaus zur Plage werden. Doch nicht nur natürliche Wasserstellen haben es den Mücken angetan. Gerade die Wasserplätze in den heimischen Gärten – wie beispielsweise Regentonnen oder Gartenteiche – bieten ideale Lebensbedingungen für den Mückennachwuchs.

Um jedoch Eier legen zu können, benötigt die weibliche Stechmücke erst einmal Proteine. Und die bekommt sie nur durch Blut. Dabei ist es egal, ob menschliches oder tierisches Blut. Da die Blutentnahme nur zum Eierlegen notwendig ist, sind entsprechend nur weibliche Mücken dazu fähig. Ist das Weibchen mit Blut versorgt, kann es bis zu 300 Eier produzieren, die im Wasser abgelegt werden. Bereits nach vier bis fünf Tagen schlüpfen hier dann mehrere hundert Mückenlarven. Drei Wochen später sind sie zur Mücke ausgereift. Je nach Wassertemperatur beschleunigt sich dieser Prozess, wodurch es an warmen, regnerischen oder schwülen Tagen zum schlagartigen Anstieg der Mückenpopulation kommen kann.

Im Übrigen: Den Winter überleben die Mücken relativ einfach. Denn entgegen vieler Annahmen können sie die Temperaturen in unseren Bereichen sehr gut ab. Auch Frost oder Schnee machen ihnen nur wenig aus. Zudem suchen die kleinen Plagegeister einen feuchten, geschützten Platz, sobald die Temperaturen draußen sinken. Keller, Schuppen und andere Räume bieten sich hierfür gut an. Im Winter steigen die befruchteten Weibchen nicht mehr auf und fallen bis zum Frühjahr in eine Winterstarre. Ein (weibliches) Mückenleben dauert im Schnitt ungefähr 6 Wochen. In Ausnahmefällen können es bis zu 10 Wochen sein. Die männlichen Mücken leben dagegen nur ca. 10 Tage.

Schutz vor Mücken im Garten und in der Wohnung

Mücken kommen nicht nur in See- oder Flussgebieten vor. Auch im eigenen Garten oder sogar in der Wohnung können sich Mücken ansiedeln und ihre Eier legen. Um sich selbst vor einer Mückenplage zu schützen und juckenden Stichen vorzubeugen, sollten Sie folgende Informationen berücksichtigen.

Schutz vor Mücken in der Natur

Damit Sie sich nicht als Blutspender für zahlreiche Mücken dienen müssen, sollten Sie besonders in den frühen Sommermonaten auf ausreichenden Mückenschutz achten. Besonders, wenn Sie wandern gehen oder einen spätabendlichen Ausflug an den See planen, werden Sie ohne Mückenschutz am nächsten Tag zahlreiche Stiche aufweisen. Gestochen werden dabei nicht häufig solche Menschen, deren Blut besonders gut schmeckt, sondern solche, die für Mücken gut riechen. Denn die Ernährung und das Paarungsverhalten der Tiere hängt stark vom Geruchssinn ab. Körpergeruch, Schweiß und Parfüm locken die Insekten an. Genauso wie warme Haut. Um also Stiche in der freien Natur zu verhindern, sind folgende Tipps empfehlenswert:

  • Lange und leichte Kleidung tragen
  • Kein süßes Parfüm auflegen
  • Schweißgeruch mindern
  • Kühle Haut durch eine kalte Dusche
  • Insektenspray verwenden

Insektensprays sind dabei besonders hilfreich. Denn der darin enthaltene Stoff (Diethyltoluamid) blockiert den Geruchssinn der Mücken. Personen werden also schlechter von den Insekten wahrgenommen und damit weniger häufig gestochen. Mücken- oder Insektensprays sind jedoch nur bei gesunden Personen anzuwenden. Besondere Vorsicht gilt bei chemischen Insektenabwehrmitteln auch für Kleinkinder und Schwangere. Lassen Sie sich beim Kauf in der Apotheke in jedem Fall beraten. In besonders schlimmen Situationen kann auch ein Imkerhut helfen, die Mücken zumindest von Gesicht und Hals fernzuhalten.

Schutz vor Mücken im Garten

Auch im eigenen Garten sammeln sich oft zahlreiche Mücken an. Besonders dann, wenn Teiche, Regentonnen oder andere Wasserquellen als Brutgebiete vorhanden sind. Selbst feuchte Blumentöpfe oder die einfache Gießkanne kann als Ort für die Eierablage dienen. Deshalb sollten Sie alle Wasserstellen im Garten regelmäßig auf Mückenlarven prüfen und diese gegebenenfalls durch chemische Zusätze bekämpfen. Zudem sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Wasser in Trögen, Tümpel und Regentonnen regelmäßig wechseln/verwenden
  • Bekämpfen der Mückenlarven mit biologischen BTI (Bacillus thuringiensis israelensis)
  • Fliegen- und Insektenschutzgitter anbringen
  • Verwendung spezieller mückenabwehrender Bepflanzung

Einige Pflanzen wehren auf natürlicher Basis Mücken ab. Aufgrund ihrer Duftstoffe fühlen sich Mücken abgeschreckt, wodurch sie zur umweltschonenden Alternative der Insektiziden gehören. Dazu zählt neben Tomatensträuchern vor allem die Pelargonie Lillibe, die sich auch als Balkonpflanzen eignet. Walnussbäume sind für Mücken ebenfalls unangenehm.

Schutz vor Mücken im Haus

In manchen Fällen verirren sich Mücken auch in die Wohnung oder das Haus. Damit dies erst gar nicht geschieht, sollten Sie bereits im Frühjahr entsprechende Insektenschutznetze anbringen. So sind die Fenster oder Türen vor dem Eindringen der kleinen Plagegeister geschützt. Ist doch mal eine Mücke ins Haus gekommen, bieten ihr sich auch hier viele Stellen an, um ihre Eier abzulegen. Achten Sie deshalb auch im Haus darauf, dass Wasserstellen oder Gießkannen regelmäßig benutzt werden und Sie regelmäßig das Wasser wechseln. Zudem können folgende Tipps helfen:

  • Fenster- und Türenschutz anbringen
  • Biozidverdampfer einsetzen (Achtung: Viele Menschen reagieren auf die Inhaltsstoffe)
  • Lichtquellen dimmen
  • Verwendung spezieller mückenabwehrender Zimmerpflanzen

Manche Zimmerpflanzen sind wahre Helden gegen Mücken. Denn ähnlich wie bei der mückenabwehrenden Gartenbepflanzung verhindern auch hier spezielle Duftstoffe, dass die Mücken sich wohlfühlen. Besonders Lavendel, Duftgeranien sowie Basilikum und Schnittlauch können dabei helfen, Sie vor einer heimischen Mückenplage zu schützen.


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Doch gestochen?  – Tipps gegen den juckenden Mückenstich

Haben alle mückenabwehrenden Mittel nichts geholfen und Sie wurden doch gestochen, spüren Sie in der Regel erst einen Tag später einen juckenden oder brennenden Reiz rund um den Stich. Doch was tun Sie am besten gegen den Stich? Und wie verschwindet er schnell wieder?

Tipp 1: Nicht kratzen

Der Brenn- oder Juckreiz kommt von einem durch die Mücke injizierten Speichelsekret. Dieses soll die Blutgerinnung stoppen, worauf der Körper mit Histamin zur Bekämpfung reagiert. Die Folge: Juckreiz, Rötung und Schwellung. Zwar sind die Stiche in der Regel nicht gesundheitsgefährdend, jedoch reagieren viele Menschen besonders stark auf Mückenstiche. Kratzen Sie dann noch an den Stichen, wird der injizierte Speichel der Mücke unter der Haut zudem verteilt. Noch mehr Histamin wird produziert, der Juckreiz und die Schwellung vergrößern sich.

Tipp 2: Wunde kühlen

Ein Insektenstich sollte aufgrund der Schwellung immer gekühlt werden. Da der Körper gegen das injizierte Gift vorgeht, entsteht Wärme. Diese wird durch die Kühlung verringert und die Wundschwellung sowie der Juckreiz nehmen ab. Eine ähnliche Funktion bieten kühlende Stichsprays oder –salben aus der Drogerie oder Apotheke. Zur Ersten-Hilfe-Maßnahme reicht auch kaltes Wasser oder der eigene Speichel aus.

Tipp 3: Hausmittel anwenden

Gegen Mückenstiche gibt es so einige vielversprechende Hausmittel. Eine halbe Zwiebel auf den Stich gedrückt, desinfiziert und lindert den Juckreiz. Denselben Effekt erzielen Sie auch mit einer aufgeschnittenen Kartoffel oder Zitrone. Zudem können Cremes aus Aloe-Vera-Pflanzen helfen, den Juckreiz zu reduzieren. Auch die Blätter des Spitzwegerichs, die ein bis zwei Stunden auf den Stich gelegt werden, erfüllen diesen Zweck. Ist der Juckreiz besonders stark, hilft Essig hervorragend. Einfach ein Tuch in Essigwasser tunken und auf den Stich legen.

Tipp 4: Wunde beobachten

Besonders häufig sind Mückenstiche nur zwei bis drei Tage angeschwollen. Sollten die Beschwerden jedoch länger andauern, ist dies ein Zeichen dafür, dass Bakterien in die Stichwunde gekommen sind. Entweder wurde an der Wunde gekratzt, sodass sich diese entzündet hat, oder aber die Mücke hat bereits während dem Stich Bakterien oder Viren übertragen. Im schlimmsten Fall kommen bei einer solchen Virusinfektion Fieber, Schüttelfrost oder Abgeschlagenheit hinzu. Dann sollten sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Es kann sich hierbei nämlich um das Dengue-Fieber oder den Zika-Virus handeln.

Gefahren & Infektionen durch Mücken

Nicht jede Mücke ist eine einfache Stechmücke. Mehr als 50 Arten gibt es bereits in Deutschland. Einige gefährlicher als andere. Ihren Weg aus fernen Ländern finden Sie meist über importierte Waren, in denen Eier abgelegt wurden. Schlüpfen die Mücken hier, verbreiten sie sich schnell weiter. Das Problem: Über einen Mückenstich können auch viele Krankheiten übertragen werden.

So gibt es in der letzten Zeit zugewanderte Mückenarten wie die asiatische Tigermücke und asiatische Buschmücke, die für Menschen gesundheitsgefährdende Viren übertragen können. Sie lösen beispielsweise das Dengue-Fieber oder den Zika-Virus aus. Mehr Informationen zu Infektionen über Mücken in Deutschland sammelt das Robert Koch Institut. Damit die Mücken-Forschung und die Lokalisierung der Mückenarten weiter vorangetrieben wird, unterstützt die Bundesregierung auch ein Projekt, das durch Bürger initiiert wurde. Der so genannte Mückenatlas bietet die Möglichkeit, gefangene Mücken einzuschicken und diese bestimmen zu lassen. So entsteht eine Karte zum Vorkommen verschiedener Mückenarten.

Natürlich geht die Infektionsgefahr vor allem von Mücken im Ausland aus. Deshalb sollten Sie besonders vor Reisen in tropische Gebiete, in denen Malaria oder Gelbfieber von Mücken übertragen werden, entsprechende Impfungen vornehmen lassen. Mehr Informationen zu Impfempfehlungen erhalten Sie beim Tropeninstitut.

Titelbild: © LoveSilhouette / iStock.com

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