Frau und Hund sitzen am Schreibtisch vor dem Laptop

Kann man Hund und Beruf vereinbaren?

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Berufstätig sein und einen Hund anschaffen? Viele Hundefreunde zerbrechen sich den Kopf, ob das überhaupt funktionieren kann. Welche Fragen Sie vor der Anschaffung stellen sollten und welche Möglichkeiten Sie vielleicht noch nicht bedacht haben, erfahren Sie hier.

Hund und Arbeitsalltag – Was kommt auf mich zu?

Wenn Sie berufstätig sind und sich einen Hund anschaffen wollen, wird sich Ihre Freizeit von Grund auf verändern. Wenn das Ihr Ziel ist, bringen Sie gute Voraussetzungen mit, ein zufriedener Hundehalter mit einem glücklichen Vierbeiner zu werden. Diese Voraussetzungen machen Sie zu einem idealen berufstätigen Hundehalter:

  • Sie wohnen nicht weit vom Arbeitsplatz entfernt.
  • Sie sind wetterfest und gerne draußen unterwegs.
  • Sie sind gut vernetzt mit hundefreundlichen Menschen.
  • Ihr Arbeitgeber erlaubt Homeoffice oder den Hund mit zur Arbeit zu bringen.
  • Der Hund ist nicht länger als vier Stunden am Tag allein.
  • Sie legen keinen Wert darauf, viel ohne Hund auszugehen.

Doch auch, wenn nicht jeder Punkt auf Sie und Ihr Leben zutrifft, gibt es Möglichkeiten, Hund und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Tipps zur Vereinbarkeit von Hund und Job

Neben dem finanziellen Aspekt ist die Zeitfrage besonders wichtig. Wie sehr Sie sich auch einen Hund wünschen, wenn Sie nicht genügend Zeit haben, werden Sie mit einem Hund unglücklich. Auch der Hund wird darunter leiden. Die Wahrscheinlichkeit für Verhaltensstörungen ist dann groß. Bedenken Sie, dass die Tierheime voll sind mit Hunden, deren Halter sich das ganz anders vorgestellt haben.

So viel Zeit sollten Sie zur Verfügung haben

  • Morgens etwa eine Stunde für Spaziergang und Fütterung
  • In der Mittagszeit/am frühen Nachmittag eine weitere Stunde
  • Nachmittags/früher Abend ausgiebiger Spaziergang und Spiel (etwa zwei Stunden)
  • Anwesenheit am Abend mit Streicheleinheiten
  • Letzte Runde oder Gartenauslauf am späten Abend

Ein Hund braucht, je nach Alter, etwa 17 – 20 Stunden Schlaf täglich. Die Schlaf-Wachphasen passen gut sozialisierte und emotional stabile, gesunde Hunde dem Tagesrhythmus ihrer Halter an. Es bleiben etwa sechs Stunden, in denen der Hund wach und unternehmungslustig ist.

Hunderassen für Berufstätige

Junge Hunde brauchen mehr Aufmerksamkeit als ältere und sozial stabile Hunde, die in sich ruhen. Es gibt aber Rassen und Zuchtlinien, die mehr Auslastung fordern als andere. Hunde aus Arbeitslinien gehören in die Hände von Menschen, die einen Hund mit „Beruf“ suchen. Unterschätzen Sie auch nicht die Sportlichkeit eines normalen Hundes. Ein mittelgroßer,  gesunder und ausgewachsener Hund begleitet Sie locker auf einem 10-km-Lauf. Dennoch gibt es Hunderassen, die aufgrund ihrer Zuchtgeschichte normalerweise etwas „fauler“ sind als andere und sich deswegen besser für Berufstätige eignen. Dazu zählen zum Beispiel Berner Sennenhund, Chihuahua, Französiche Bulldogge, Dogge, Japan Chin, Malteser, Mops oder Shiba Inu. Hunderassen wie Husky oder Schäferhund brauchen deutlich mehr Bewegung. Ob die Faulheit auf den Hund zutrifft, den Sie sich anschaffen wollen, ist immer genau zu prüfen – auch ein Mops kann ein Energiebündel sein. Darum unser Tipp: Lernen Sie den Hund vor der Anschaffung kennen. Nur wenn Sie Zeit mit dem neuen Familienmitglied in spe verbringen, können Sie einschätzen, ob der Hund vom Charakter und Aktivitätsgrad zu Ihnen passt.

Welpen: Wie lang alleine lassen?

Die Anschaffung eines Welpen ist selbst für erfahrene Hundehalter eine enorme Herausforderung. Rechnen Sie bei einem Hund, der aus einem gut vorbereiteten Züchterhaushalt kommt, mindestens sechs Wochen, bis er sich an Ihren Tagesablauf gewöhnt hat und über mehrere Stunden stubenrein ist. In dieser Zeit lernt er auch, über eine kurze Zeit angstfrei allein zu bleiben. Bedenken Sie, dass sich die Geburt und der spätere Einzug des Welpen nicht an die Ferienplanung hält. Sie brauchen also einen flexiblen Arbeitgeber und bestenfalls Unterstützer. Versuchen Sie, von Anfang an den Tag-Nacht-Rhythmus vorzugeben, den der Hund auch später wenn Sie arbeiten gehen erlebt. Geben Sie dem Hund Zeit, sich anzupassen.

Mit Hundebetreuung den Arbeitsalltag einfacher gestalten

In städtischen Regionen gibt es eine steigende Zahl von professionellen Hundesitttern. Kommt der Hundesitter zu Ihnen nach Hause und geht mit dem Hund spazieren oder spielt mit ihm im Garten, handelt es sich um eine haushaltsnahe Dienstleistung, die Sie steuerlich absetzen können. Das gilt nicht, wenn Sie den Hund in eine Betreuung geben. Beide Dienste sind eine große Erleichterung für Hundehalter und bedeuten für einen Hund viel Spiel mit Hundefreunden. Bei guter sachkundiger Betreuung holen Sie nach der Arbeit einen zufriedenen Hund ab, der sich über Ihre Streicheleinheiten freut, aber keine besonderen sportlichen Ambitionen mehr hat. Seien Sie aber kritisch bei der Auswahl.


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Eine schöne und deutlich günstigere Alternative zum professionellen Dienst ist eine private Tagesbetreuung für den Hund. Tolle Unterstützer sind Rentner, die sich auf lange Spaziergänge freuen, selbst aber keinen Hund mehr halten können oder wollen. Auch hundeaffine Freunde oder Bekannte können Sie ansprechen – fragen kostet schließlich nichts. Wenn Sie größere Kinder haben, können Sie vor Anschaffung des Hundes einen Plan zur Betreuung erstellen, an den sich alle halten müssen. Derartige Verpflichtungen schulen das Verantwortungsgefühl und dürfen auch von Teenagern eingefordert werden.

Wann Sie sich lieber keinen Hund anschaffen sollten

Ausschlusskriterien für die Anschaffung sind häufige abendliche Aktivitäten, die sich nicht mit Hund verbinden lassen und dazu führen, dass das Tier allein zuhause bleibt. Das gilt auch für spontane Urlaubsreisen und absehbare längere Krankenhausaufenthalte. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Dritte Ihnen für Ihre Abwesenheit Unterstützung anbieten. Es ist Ihr Hund und Ihre Verantwortung. Bedenken Sie, dass die Vorausplanung für 10 bis 15 Jahre auch so schon schwierig ist.

Für Menschen, die nicht genügend Zeit für einen eigenen Hund haben, gibt es jedoch großartige Alternativen.

Alternativen zum eigenen Hund

Sie müssen keinen eigenen Hund anschaffen, um Zeit mit Hunden verbringen zu können. Folgende Alternativen gibt es für Sie:

  • Dogsitter werden
  • Gassigänger im Tierheim
  • Pflegestelle für Tierschutzverein
  • Pflegestelle für Hundehalter in Not (Krankenhausaufenthalte etc.)

Der Vorteil als Gassigänger im Tierheim ist, dass Sie viel Zeit haben, sich mit dem Gedanken an einen eigenen Hund zu befassen, und dabei Erfahrung mit Hunden sammeln. Außerdem tun Sie damit ein gutes Werk, da die Tierheime oft überlastet sind und nicht genügend Ressourcen haben, die Hunde täglich auszuführen. Sollte Ihnen dabei Ihr Herzenshund begegnen, wären Sie nicht der erste Hundefreund, der kreative Lösungen entwickelt, damit der Vierbeiner einziehen kann.

Titelbild: © chika_milan/stock.adobe.com

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