Leukämie - eine weitverbreitete Blutkrankheit

Leukämie erkennen – die Bedeutung der Früherkennung

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Bei Leukämie (Blutkrebs) ist die Bildung der weißen Blutkörperchen gestört. Sie entwickeln sich schneller, können aber ihre Aufgabe bei der Immunabwehr nicht mehr leisten. Durch ihre starke Vermehrung werden die noch verbleibenden gesunden Leukozyten durch kranke verdrängt. Gleichzeitig drängen die befallenen Leukozyten auch die roten Blutkörperchen und die Blutplättchen zurück. Entsprechend auffällig ist das Blutbild.

Leukämie – Formen im Überblick

Es gibt verschiedene Formen von Leukämie. Bei allen ist aber die Reifung der Blutzellen gestört, sodass sich die Leukozyten nicht vollständig entwickeln. Der Prozess beginnt im Kleinen. Ein einzelnes Leukozyt weist die entsprechende Störung auf. Es beginnt sich wieder und wieder zu teilen, und dabei rasant zu vermehren. Das Ergebnis sind sogenannte Zellklone, denn alle gebildeten Zellen weisen die gleiche Störung auf. Unterschieden werden die:

Akute myeloische Leukämie

Die akute myeloische Leukämie entsteht aus myeloischen Zellen. Dabei handelt es sich um unreife Stammzellen der Leukozyten. In einer anderen Variante entsteht die Erkrankung aus entarteten Erythrozyten oder Thrombozyten. Die AML ist eher eine Erkrankung älterer Erwachsener. Sie ist außerdem recht selten. Dank guter Fortschritte in der Forschung sind die Heilungschancen in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Chronisch myeloische Leukämie

Bei der chronisch myeloischen Leukämie kommt es zunächst zu einer starken Vermehrung einer Unterform der weißen Blutkörperchen (Granulozyten). Im Verlauf der Erkrankung werden diese Zellen in großer Zahl ins Blut geschwemmt. Auch bei der CML haben sich die Behandlungsmöglichkeiten deutlich verbessert. Bei guter medikamentöser Einstellung können die Patienten bei guter Lebensqualität auch ihren Alltag wieder bewältigen. Die CML wird mittels Chemotherapie behandelt.

Akute lymphatische Leukämie

Von dieser Form der Leukämie sind vor allem Kinder in einem Alter von drei bis sieben Jahren betroffen. Bei Erwachsenen kann sie vorkommen, das ist jedoch eher selten der Fall. Die ALL zeigt Symptome, wie vergrößerte Lymphknoten und eine auffällige Häufung von Infekten. Blutungen sind ebenfalls möglich. Im Verlauf der Erkrankung kann das Gehirn betroffen sein, was dazu führt, dass der Patient neurologische Symptome zeigt. Die Prognose gilt vor allem bei Kindern als gut. Die Behandlung erfolgt über eine Chemotherapie.

Chronisch lymphatische Leukämie

CLL ist eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems und wird auch als Non-Hodgkin-Lymphom bezeichnet. Sie tritt häufig auf und ist eine Leukämieform, von der vor allem Menschen ab der zweiten Lebenshälfte betroffen sind. Im Verlauf wird das Immunsystem stark geschwächt, weil die B-Lymphozyten stark geschwächt sind und keine Antikörper mehr bilden können. Dennoch sind die B-Lymphozyten in großer Zahl vorhanden und im Blut, wie auch in den Lymphknoten, der Leber und der Milz nachweisbar. Die Behandlung erfolgt über eine Chemotherapie und eine Knochenmarktransplantation.

Symptome der akuten Leukämie

Bei beiden akuten Leukämieformen treten recht bald Symptome auf. Diese Anzeichen können allgemein sein, sodass sie kaum mit einer schweren Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Erste Anzeichen sind:

  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust

Im Verlauf treten weitere Symptome auf, die erkennbar auf eine Erkrankung hinweisen. Ursache dieser Symptome ist, dass die gesunden Blutzellen weiter verdrängt wurden und deren Fehlen schwere gesundheitliche Probleme verursacht. Dazu gehören Blässe, Luftnot und Herzrasen. Weitere Anzeichen sind möglich.

Ursachen der akuten Leukämie

Die Ursachen für die Entstehung der Leukämie sind weitgehend unbekannt. Es gibt jedoch Faktoren, von denen angenommen werden darf, dass sie insgesamt die Gefahr einer Krebserkrankung verstärken. Dazu gehört auch die Leukämie. Als mögliche Auslöser werden u. a. bestimmte Viren angesehen. Umstrittene mögliche Auslöser sind eine erhöhte Strahlenbelastung, bestimmte Medikamente und Chemikalien. An dieser Stelle müssen auch die Risikofaktoren genannt werden. Dazu zählt die Trisomie 21. Menschen mit diesem Gendefekt sind überproportional häufig von Leukämie betroffen. Leukämie ist aber auch eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Die meisten Betroffenen sind aber über 60 Jahre alt.


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Untersuchungsverfahren für eine sichere Diagnose von Leukämie

Bei Verdacht auf Leukämie ist eine schnelle Diagnose wichtig. Die Untersuchungen beginnen mit einem Bluttest. Anhand des Blutbildes kann sich der Verdacht erhärten oder auch abschwächen. Weitere Untersuchungsverfahren sind die Knochenmarkpunktion, Röntgenuntersuchung und die Computertomografie.

Frühe Untersuchungen können bei einigen Krebserkrankungen auch Leben retten oder die Behandlung so früh ermöglichen, dass der Krebs gar nicht erst entsteht. Ein Beispiel dafür ist Hautkrebs. Wenn Pigmentmale verändert sind, kann es sich dabei um eine Vorstufe von Krebs handeln. In dieser Phase ist eine einfache Behandlung ausreichend, um möglicherweise die Entstehung von schwarzem Hautkrebs zu verhindern.

Die Blutuntersuchung

Bei der Blutuntersuchung wird zunächst auf die Leukozyten geschaut. Bei der Zählung der weißen Blutkörperchen wird berücksichtigt, wie viele unreife – und damit geschädigte – Leukozyten sich im Blut befinden. Dabei spielt auch das Verhältnis zu den gesunden Blutzellen eine entscheidende Rolle. Natürlich beschränkt sich das Labor nicht auf die Betrachtung der Leukozyten. Auch weitere Blutwerte werden geprüft und mit den Normwerten verglichen. So ergibt sich ein Gesamtbild.

Dass das Blutbild allein für die Diagnose ausreicht, ist unwahrscheinlich. Der Grund ist vor allem, dass die Symptomatik so schwer sein kann, dass eine Klärung der Ursache zwingend erfolgen muss. Wenn es sich also nicht um Leukämie handelt, muss der tatsächliche Auslöser gefunden werden. Dazu gehört auch, dass auf Hinweise von Viren gesucht wird. Viren können Auslöser der Symptome sein. Sie sind aber auch ein möglicher Auslöser einer Leukämie. Weiterhin suchen die Experten nach weiteren Erregern, die Hinweise liefern könnten.

Blutproben zur Untersuchung bei Leukämie© Henrik Dolle/ stock.adobe.com

Die Knochenmarkpunktion

Die Knochenmarkpunktion ist geeignet, eine Leukämie sicher zu diagnostizieren oder auch auszuschließen. Die Entnahme erfolgt durch den Beckenkamm mit einer Nadel. Im Anschluss wird die Probe im Labor von Spezialisten untersucht. Sollte es sich um Leukämie handeln, liefert diese Diagnose auch Aufschluss darüber, welche Form der Leukämie vorliegt. Während der Untersuchung können außerdem Proben aus den Lymphknoten entnommen werden, um die Zellen gezielt zu untersuchen. Die Ergebnisse erlauben den untersuchenden Ärzten außerdem, die Therapie anzupassen. Die Entnahme des Knochenmarks wird bei Erwachsenen unter lokaler Betäubung durchgeführt. Sobald der Arzt das Knochenmark durch die Spitznadel zieht, fühlt der Patient einen ziehenden Schmerz. Im Anschluss an die Behandlung wird die Einstichstelle verklebt. Etwas Druck verhindert, dass es zu Blutungen kommt.

Computertomografie und Ultraschall bei Leukämieverdacht

Eine Leukämie ist auf Röntgenbildern nicht nachweisbar. Bei einer Computertomografie können Veränderungen im Bauchraum sichtbar gemacht werden. Vor allem bei Milz, Leber, Nieren und Darm ist erkennbar, ob sich Form und Struktur verändert haben. Sollte sich die Leukämie innerhalb der Knochen ausbreiten, können Knochenschmerzen auftreten. Die Computertomografie und eine Sonografie geben damit wichtige Aufschlüsse über die bisherige Ausbreitung der Krebserkrankung.

Computertomograph© abramsdesign/ stock.adobe.com

 

Fazit:

Leukämie kann früh erkannt werden, da die Symptome sehr heftig sind. Die verschiedenen Untersuchungsverfahren liefern dann sehr eindeutige Ergebnisse.

Titelbild: © Emir Jordamovic / stock.adobe.com

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