Hund steht im Sonnenuntergang

Hundebestattung – Wenn der beste Freund des Menschen geht

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Der Tod des Hundes ist für Hundefreunde häufig ein traumatisches Erlebnis, mit dem jeder anders umgeht. Für manche Menschen endet die Ära Hund mit dem letzten Atemzug des Tieres. Andere brauchen mehr Zeit, um sich eventuell für einen neuen Hund zu entscheiden. Aber was immer mehr Menschen wichtig ist, ist die würdige Bestattung ihres Hundes.

Rechtliche Regelungen

Nach dem  Tierkörperbeseitigungsgesetz dürfen nur sehr kleine Tiere über den Hausmüll entsorgt werden. Bei Hunden ist das sowohl aus gesetzlicher Sicht aber auch aus ethisch-kulturellen Gründen nicht erlaubt bzw. verpönt. Auch der Kompost ist natürlich tabu. Auf Ihrem eigenen Grund und Boden dürfen Sie den Hund unter bestimmten Bedingungen dennoch beerdigen. Außerhalb Ihres eigenen Grundstücks ist das nicht erlaubt. Zuwiderhandlungen können mit bis zu 50.000 Euro bestraft werden. Den meisten Hundehaltern liegt es fern, bei der Bestattung ihres Hundes Gesetze zu brechen. Sie wünschen sich lediglich, ihren Hund begraben zu können. Dafür gibt es inzwischen auch viele Möglichkeiten.

Bestattungsmöglichkeiten für Vierbeiner

Sie können Ihren verstorbenen Hund beim Tierarzt lassen. Er wird dort bis zur Abholung gekühlt und später verbrannt. Daran ist nichts Verwerfliches. Eine Verarbeitung der sterblichen Überreste findet nicht statt, auch wenn das hin und wieder verbreitet wird.

Bestattung im Garten

Solange Ihr Garten nicht in einem Wasserschutzgebiet oder einer Naturschutzfläche liegt, dürfen Sie den Hund im Garten begraben. Bei einer Mietwohnung sprechen Sie vorher mit dem Vermieter und bei gemeinsam genutztem Garten mit den anderen Mietern. Statt des Hundekörpers können Sie auch das Bestatten der Urne nach einer Kremierung in Erwägung ziehen. Das wird vermutlich auf mehr Verständnis stoßen. Einen Hund, der an einer Seuche verstorben ist, dürfen Sie nicht begraben.

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, den Hund zu begraben, müssen Sie folgende Sachen beachten:

  • Halten Sie zwei Meter Abstand zu öffentlichen Wegen und Nachbargrundstücken.
  • Das Grab muss eine Mindesttiefe von 50 cm haben.
  • Die Grube muss breit genug für den Hund sein.
  • Wickeln Sie den Hund nicht in Materialien, die sich nicht oder kaum zersetzen.
  • Wenn mit Frost zu rechnen ist, bereiten Sie die Grube rechtzeitig vor und decken Sie sie mit einer stabilen Platte ab.

Der Tierfriedhof

Der Tierfriedhof ist eine schöne Alternative zum eigenen Garten. Die Kosten halten sich für gewöhnlich in Grenzen. Meist gibt es die Wahl zwischen einem Sammelgrab und einer einzelnen Grabstelle. Neben der Grabstelle bieten die Betreiber zumeist noch zusätzlichen Service, wie die Abholung des Hundes bei Ihnen oder vom Tierarzt. Der Vorteil des Friedhofs ist, dass ein Platz zum Trauern und der Erinnerung bleibt. Sie können das Grab selbst gestalten und auch Grabsteine sind erlaubt. Wenn absehbar ist, dass Sie Ihren Hund gehen lassen müssen und ein Tierfriedhof für Sie eine Option ist, verabreden Sie einen Besichtigungstermin, damit Sie sich einen Eindruck verschaffen können.

Kombinierter Mensch-Tier-Friedhof

Dieses Angebot ist noch sehr jung, stößt aber auch auf großes Interesse. Sie können auf diesen durch die Deutsche Friedhofsgesellschaft anerkannten Friedhöfen eine Grabstelle für sich und Ihr Haustier erwerben. Die ersten beiden Friedhöfe dieser Art wurden in Koblenz und Essen eröffnet. Ein solches Grab ist als Urnengrab vorgesehen. Möglich sind hier auch Urnenbeisetzungen unter Bäumen oder auf Waldlichtungen. Garantieren Sie, dass eine entsprechende Verfügung zurückbleibt, falls Ihre Angehörigen mit der Vorgehensweise nicht einverstanden sind.

Das Krematorium

Sie können Ihren Hund in einem Tierkrematorium kremieren lassen und die Urne mit nach Hause nehmen. Bei manchen Krematorien besteht auch die Möglichkeit, einen Teil der Asche zu einem Diamanten pressen zu lassen. Allerdings ist diese Entscheidung recht kostenintensiv. In modernen Krematorien gibt es Trauerräume, in denen Sie sich in Ruhe verabschieden können. Zunehmend ist auch die soziale Betreuung durch gut geschultes Personal, das Sie nicht alleinlässt, wenn Sie sich überfordert fühlen. Lassen Sie sich vorab beraten. Krematorien für Tiere verfügen oft auch über eigene Tierfriedhöfe. Sie müssen Ihren Hund dort nicht selbst abgeben. Krematorien überführen verstorbene Tiere auch auf Ihren Wunsch. Die Urne können Sie selbst abholen oder sich zuschicken lassen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass ein Mitarbeiter die Urne zu Ihnen bringt. Urnen dürfen Sie im Haus behalten. Sie müssen nicht beigesetzt werden.


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Die Tierpräparation

Für die einen unvorstellbar und für die anderen die einzige Lösung: An der Tierpräparation scheiden sich die Geister. Mit Holzwolle, Schaum und Ton wird der tote Hund nach den Beschreibungen und Fotos der Besitzer  möglichst lebensecht präpariert. So muss Herrchen oder Frauchen nie mehr Abschied vom Tier nehmen – zumindest nicht vom toten. Wer seinen Liebling nach dem Tod weiterhin um sich haben möchte, muss mit Kosten von ca. 500 € rechnen. Psychologen raten jedoch eher davon ab, da viele Menschen so versuchen die Trauer zu umgehen. Das mag im ersten Moment tröstlich sein, aber den meisten fällt es dann viel schwerer Abschied zu nehmen und zu trauern – schließlich kann man den Hund noch sehen und streicheln.

Trauern hilft beim Abschied

Trauern ist wichtig. Haben Sie keine Angst vor dieser Lebensphase. Begleiten Sie vor allem Kinder aktiv durch die Zeit des Abschieds. Das Resultat darf nicht sein: Nie wieder einen Hund, weil der Verlust so schmerzhaft ist, denn Abschied zu nehmen gehört zum Leben dazu. Eine Abkürzung oder Flucht vor Trauer gibt es nicht. Geben Sie deshalb sich und Ihren Kindern die Chance, den Verlust zu verarbeiten. Verbringen Sie Zeit miteinander und halten Sie die schönen Erinnerungen lebendig. Holen Sie lustige Erlebnisse zurück ins Gedächtnis. Das hilft Ihnen auch, wenn Sie allein trauern. Diese Tipps helfen außerdem:

  • Seien Sie kreativ (Malen, Basteln, Handwerken)
  • Unternehmen Sie Ausflüge
  • Treffen Sie sich mit Bekannten oder Freunden
  • Gehen Sie ins Kino oder Theater

Verdrängen Sie die traurigen Gedanken nicht, sondern setzen Sie bewusst wohltuende Impulse. Schöne Gedanken müssen Sie sich in dieser Phase erst bewusst machen. Ob der blaue Himmel, eine bunte Blume, spielende Kinder, ein schönes Musikstück, schärfen Sie Ihren Blick für gute Momente. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn die Trauer eines Tages nachlässt. Ob und wann Sie anfangen, darüber nachzudenken, sich einen neuen Hund anzuschaffen, entscheiden Sie.

Titelbild: © anjajuli/stock.adobe.de

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