Die Behandlung von Hautkrebs ist durch verschiedene Verfahren gut möglich. Je früher der Krebs diagnostiziert wird und die Behandlung beginnen kann, umso besser ist die Prognose. Die Form der Behandlung ist aber auch von der Art des Krebses abhängig.
Therapien gegen weißen Hautkrebs
Weißer Hautkrebs, auch heller Hautkrebs genannt, ist der Oberbegriff für zwei Krebsarten, die die Haut betreffen. Dabei handelt es sich um das Basalzellenkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom. Das Basalzellenkarzinom gehört zu den häufigen Hautkrebsarten. Es entwickelt sich langsam und tritt meist ab 60. Lebensjahr auf. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Eine Vorstufe gibt es nicht. Dafür ist die Bildung von Metastasen selten. Das Plattenepithelkarzinom kommt eher bei Männern vor. In seiner Vorstufe zeigen sich Rötungen, die auch wieder nachlassen können. Anschließend kommt es zu Verhornungen, aus denen schließlich der Tumor entsteht. Das Plattenepithelkarzinom kann sehr früh metastasieren. Bei beiden Krebsarten sind die Heilungschancen sehr gut, wenn die Behandlung einsetzt, solange der Tumor kleiner als 1 cm ist. Wenn Sie bei sich Anzeichen für Hautkrebs erkennen, zeigen Sie die verdächtigen Stellen Ihrem Hautarzt.
Operation bei weißem Hautkrebs
Nach der Diagnose wird die betroffene Stelle operativ entfernt. Rund herum werden mindestens weitere fünf Millimeter Haut entfernt. Gibt es keine klare Begrenzung, schneidet der Arzt in einem deutlich größeren Umfang. In diesem Fall entfernt er zusätzlich einen Zentimeter scheinbar gesundes Gewebe um den Tumor herum. Noch während des Eingriffs wird überprüft, ob dieses Gewebe wirklich frei von Tumorzellen ist. Stellt sich dabei heraus, dass das nicht der Fall ist, wird weiteres Gewebe entfernt. Als besonders schonendes Operationsverfahren gilt die mikroskopisch kontrollierte Chirurgie (MKC). Sie kommt vor allem an Körperstellen zum Einsatz, die im Alltag sichtbar sind, wie im Gesicht und an den Händen. Bei diesem Verfahren wird die Wunde nach der Operation nicht genäht, sondern lediglich abgedeckt, bis das Ergebnis der Untersuchung der Probe vorliegt. Durch Markierungen kann der Chirurg später genau erkennen, welcher Teil der Probe wo entnommen wurde und an welcher Stelle noch Gewebe entfernt werden muss. Dennoch können mehrere Eingriffe an dieser Stelle erforderlich sein.
Operation bei schwarzem Hautkrebs
Bestrahlung bei weißem und schwarzem Hautkrebs
Eine Strahlentherapie ist beim weißen oder schwarzen Hautkrebs nur nötig, wenn der Tumor zu groß ist, um ihn zu entfernen oder aus anderen Gründen nicht vollständig entfernt werden kann. Bei einer solchen Behandlung werden Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Stärke wird individuell festgelegt. Das Ziel ist die Zellteilung des Tumors und damit auch sein Wachstum zu stoppen. Dabei muss das gesunde Gewebe bestmöglich geschützt werden. Die Behandlung wird für gewöhnlich ambulant oder stationär von einem Strahlentherapeuten durchgeführt.
Immunmodellierende Therapie bei weißem Hautkrebs
Bei einer Immunmodulation wird der Körper mit Antikörpern versorgt, die den Krebs angreifen sollen. Eine solche Behandlung ist vor allem bei Patienten angebracht, bei denen der Tumor allein durch eine Operation nicht vollständig entfernt werden kann. Wenn eine Bestrahlung nicht möglich ist, weil aufgrund der Lokalisation weitere Schäden drohen, kann sich diese Therapie empfehlen. Wenn Sie sich für diese Behandlung interessieren, sollten Sie Ihren Arzt ansprechen. Die Verfahren werden ständig erweitert, wenn neue Medikamente die Zulassung erhalten. Die Immunkörper werden per Infusion verabreicht.
Die Immunmodellierende Therapie bei schwarzem Hautkrebs
Diese Behandlung ist bei größeren Tumoren des schwarzen Hautkrebses sinnvoll. Sie eignet sich auch, wenn Metastasen nachgewiesen wurden. Die Erfolgswahrscheinlichkeit gilt als gut. Das liegt auch daran, dass schwarzer Hautkrebs zu den Krebsarten gehört, die das körpereigene Immunsystem erkennen kann, weil es den Tumorzellen nicht gelingt, sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Mit einer immunologischen Therapie wird das Immunsystem unterstützt. Wenn Sie sich für diese Behandlung interessieren, sollten Sie aber wissen, dass nicht alle Patienten gleich gut darauf ansprechen. Außerdem sind Nebenwirkungen unterschiedlicher Ausprägung möglich.
Die systemische Chemotherapie bei weißem und schwarzem Hautkrebs
Die systemische Chemotherapie ist bei der Behandlung von Hautkrebs eher selten. Sie steht im Gegensatz zur lokalen Chemotherapie und kann alternativ zur Immuntherapie zum Einsatz kommen. Bei dieser Behandlung erhalten Sie ein Medikament, das auf die Haut aufgetragen wird. Es sollte möglichst nicht auf die gesunde Haut gelangen, da sich die Wirkung auch dort entfaltet und unerwünscht ist. In ihrer Wirkung auf die Krebszellen zeigen sich nun entzündliche Prozesse. In diesem Verlauf werden die Krebszellen bekämpft. Die systemische Chemotherapie ist nicht die Behandlung der ersten Wahl. Sie ist auch nicht bei großen Basaliomen einsetzbar. Außerdem können starke Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:
- Übelkeit
- Verschlechterte Durchblutung
- Austrocknende Schleimhäute
- Leberbelastung
Bei sehr guter Konstitution fallen die Nebenwirkungen zumeist schwächer aus.
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Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die gängigen Verfahren zur Behandlung von Hautkrebs sind für Sie kostenfrei und werden von der Krankenkasse übernommen. Dabei richtet sich die Krankenkasse nach ihren Leitlinien, die von der anderer Kassen abweichen können. Lediglich bei den gesetzlichen Vorgaben können Sie sicher sein, dass die Bestimmungen übereinstimmend sind. Bei einem Krankenhausaufenthalt fallen für Sie Zuzahlungen pro Tag an. Erhalten Sie Medikamente, sind diese ebenfalls zuzahlungspflichtig. Das gilt auch für Verbandmittel, die Sie z. B. auf Rezept erhalten. Wenn Ihr Einkommen unter einem bestimmten Satz liegt, können Sie sich von diesen Kosten befreien lassen. Viele Hautärzte bieten zusätzliche Methoden zur Behandlung von Hautkrebs an, für deren Kosten Sie selbst aufkommen müssen. Dennoch sollten Sie die Übernahme bei der Krankenkasse beantragen und begründen. Das gilt auch, wenn Sie Medikamente wünschen, die noch nicht zugelassen sind. Die Krankenkasse wird abwägen, wenn diese Bedingungen erfüllt sind:
- Das Verfahren hat Aussicht auf Erfolg
- Es ist wissenschaftlich belegt
- Ihre Prognose lässt die Behandlung zu
- Es gibt keine geeigneten Alternativen, die bereits zugelassen sind
Fazit
Welche Behandlung für Ihre Form des Hautkrebses sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Daher ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt besprechen, welche Behandlung für Sie geeignet ist. Nehmen Sie im Anschluss an die abgeschlossene Therapie aber auch die Kontrolluntersuchungen ernst, damit im Falle einer erneuten Erkrankung die Behandlung so früh wie möglich einsetzen kann.
Hautkrebs gehört dank moderner Forschung und bewährter Methoden der Früherkennung zu den Krebserkrankungen mit guten Heilungschancen. Betroffene sollten daher immer um eine schnelle Diagnose und eine schnellstmögliche umfassende Behandlung bemüht sein. Die vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist allerdings insbesondere bei der Inanspruchnahme alternativer Behandlungen nicht gegeben. Finanzielle Absicherung leistet eine zusätzliche Dread-Disease-Versicherung.
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