Gestresste Frau im Büro

Distress und Eustress – Stress ist nicht gleich Stress

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Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Stress als die größte Gefahr für die Gesundheit im 21. Jahrhundert. Denn das Phänomen Stress zieht sich durch alle beruflichen Schichten. Rund 30 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer gehen davon aus, dass sie ihren Job nicht bis zum Rentenalter durchhalten werden. Mehr als die Hälfte der Deutschen sind laut einer Studie der Techniker Krankenkasse „mindestens manchmal“ gestresst. Hoher und dauerhafter Stress wirken sich auf die körperliche und seelische Gesundheit aus. Doch was genau ruft den gefühlt zunehmenden Stress hervor? Und gibt es nicht auch positiven Stress, der uns erst auf Touren bringt?

Eine heikle Balance: Subjektiver Stress

Der Stressforscher der Universität Zürich, Dr. Guy Bodemann, definiert Stress als etwas Subjektives. Somit ist Stress nicht ein Ereignis als solches, sondern etwas Individuelles, das von Mensch zu Mensch unterschiedlich interpretiert und bewertet wird. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Gleichgewicht zwischen den Kompetenzen und den Anforderungen einer Person. Besteht eine Balance zwischen den inneren und äußeren Ansprüchen und den verfügbaren Ressourcen, empfinden wir keinen Stress. Werden jedoch die Anforderungen höher eingeschätzt als die zur Verfügung stehenden Ressourcen, geraten wir aus dem Gleichgewicht. Die natürliche Konsequenz des Körpers ist eine Stressreaktion.

Die Auswirkungen von negativem Stress

Stress kann sich sehr vielschichtig auf Körper, Psyche und Verhalten auswirken. Körperlich kann sich die negative Anspannung mit Herz-Kreislauf-Störungen, Migräne, Diabetes, Sodbrennen oder Magengeschwüren bemerkbar machen. Psychologisch kann  negativer Stress Gefühle von Hilflosigkeit und Erschöpfung hervorrufen. Daraus können sich psychische Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen entwickeln. Auch negative Folgen auf den Umgang mit dem sozialen Umfeld und den Beruf sind möglich.

Verschiedene flexible Arbeitszeitmodelle sollen den Stress bei Arbeitnehmern verhindern. Sie sollen die flexibel die Möglichkeit eines Ausgleichs haben. Informieren Sie sich dazu genauer.


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Der Unterschied zwischen Eustress und Distress

Mit dem Wort “Stress” bringen die meisten Anspannung, Überforderung und unangenehme Symptome in Verbindung. Ein Spannungszustand, den viele umgehen und ausblenden möchten. Dabei ist Stress nicht gleich Stress. Es gibt sogar positiven Stress, den sogenannten Eustress. Er wirkt wie ein innerer Antrieb. Unter Distress hingegen versteht man den Stress, über den so viele klagen. Ein Überblick über die Unterschiede:

Was ist Eustress?

Eustress fordert uns und führt dazu, dass wir Aufgaben bewältigen und unsere Ziele erreichen. Ein gewisses Maß an Eustress ist sogar wichtig, um die Motivation aufzubringen, verschiedene Herausforderung anzunehmen. Ein Beispiel für Eustress ist das Gefühl vor dem ersten Kuss oder unmittelbar vor der Hochzeit. Auch die Anspannung vor wichtigen Wettkämpfen oder Prüfungen ist positiv. Denn sie bringt Menschen dazu, gute Leistungen zu erzielen. Doch auch dieser Stress ist nur bis zu einem gewissen Punkt gesund und auszuhalten. Wenn die Ansprüche steigen und sie körperlich als auch mental nicht mehr zu bewältigen sind, setzt ein Wandel ein.

Was ist Distress?

Der gerade noch positive Eustress weicht bei Überforderung dann dem typischen, negativen Stress – dem Distress. Kritische Lebenseinschnitte, eine dauerhafte Belastung der Psyche oder ein straffer Terminkalender können hierfür Auslöser sein. Besonders der Faktor Zeit spielt eine große Rolle beim Empfinden von negativem Stress. Damit ist nicht nur der Termindruck gemeint, sondern auch die Dauer, der Menschen belastenden Situationen ausgesetzt sind. Hierzu zählt zum Beispiel die Überlastung am Arbeitsplatz oder anhaltende Konflikte zu Hause.

Stress kann eine Belastung für das Lymphsystem und damit den Körper darstellen. Die manuelle Lymphdrainage lindert die entstehende Stressreaktion des Körpers.

Daran erkennen Sie Eustress und Distress:

Merkmale von Eustress & Distress

Methoden zur Stressbewältigung

Sich in Gelassenheit üben

Atmen – das ist eine der wichtigsten Strategien, um sich gegen Stress zu wappnen. Das tun Sie zwar tagtäglich, aber meistens nicht bewusst. Um Gelassenheit zu trainieren hilft es, zwischendurch einfach mal tief durchzuatmen. Dazu gibt es einfach anzuwendende Atemübungen, die Ihnen schnell zur Entspannung verhelfen.

Einen Ausgleich schaffen

Selbst, wenn Sie in Ihrem geschäftigen Alltag keine Zeit finden, ein Musikinstrument zu lernen oder einen Sportverein zu besuchen gibt es immer Möglichkeiten, einen Ausgleich zu schaffen. Auch dann, wenn es nur ein kleiner ist: ein kurzer, täglicher Spaziergang, ein Kapitel in einem Buch lesen oder einen fünfminütigen Power-Nap einlegen. Es geht nicht darum, etwas Besonderes zu tun. Sie müssen sich der Tätigkeit nur voll und ganz widmen. Zum Beispiel der Zubereitung Ihres Lieblingskaffees. Wenn Sie die volle Aufmerksamkeit darauf richten, haben Sie für einen kurzen Moment schon einen Ausgleich zur Arbeit geschaffen. Das kann Wunder wirken! Einige Enspannungstechniken stellen wir Ihnen hier genauer vor.

Prioritäten setzen

Setzen Sie sich regelmäßig, zum Beispiel am Anfang eines jeden Tages, mit Ihrer To-Do-List auseinander: Was muss unbedingt heute erledigt werden? Was kann womöglich warten, wenn mir etwas dazwischenkommt? Prioritäten setzen kann maßgeblich dabei helfen, Stress zu vermeiden.

Gutes Timing

Das richtige Zeitmanagement folgt, wenn die Prioritäten erstmal gesetzt sind. Wieviel Zeit benötige ich für gewisse Aufgaben, wieviel Zeit darf ich benötigen? Wer das beherzigt, arbeitet effektiv und kann somit Stress vorbeugen. Kalkulieren Sie hierbei bewusst auch Ihre Pausen und Ausgleichsmomente ein. Mit gekonntem Zeitmanagement bringen Sie auch unvorhergesehene Ereignisse nicht so leicht aus der Fassung.

Stress gehört zum Leben

„Wenn Menschen in der Lage sind, den Unterschied zwischen positivem Stress und negativem Stress zu erkennen, können sie beginnen, ihren Stress und ihre Angst zu ihrem Vorteil zu nutzen.“

Die klinische Programmmanagerin Kristen Fescoe bei ‚Resility Health‘ aus Florida rät außerdem auch dazu, sich von der Vorstellung zu lösen, sich durchgehend ruhig und entspannt fühlen zu müssen. Denn wer mit diesem Vorsatz jeden Tag starte, könne eigentlich nur enttäuscht werden. Anders formuliert: Es kann entspannen, zu akzeptieren, dass Sie möglicherweise nicht immer die Ruhe selbst sein können. Stress gehört eben zum Leben dazu und das ist auch gut so.

Titelbild: © scyther5 / iStock.com

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